Saarbrückerin vermittelt online Babysitter
Eine junge Saarbrückerin und ein Düsseldorfer vermitteln gemeinsam ehrenamtliche Babysitter, die Eltern in der Zeit von Corona unterstützen.
Wer betreut meine Kinder, wenn ich arbeiten gehen muss? Nachdem Kitas und Schulen wegen des Coronavirus schließen mussten, stehen viele berufstätige Eltern, für die Homeoffice keine Möglichkeit ist, vor einem großen Problem. Die 21-jährige Pauline Brinkmann und der 22-jährige Fabian Heine möchten das ändern. Vor kurzem starteten die beiden die Plattform „Coronamami“. Mit dem Hilfsprojekt wollen sie hilfesuchende Eltern und freiwillige Betreuer bundesweit zusammenführen.
„Nicht jeder hat einen Babysitter, den er mal eben anrufen kann“, sagt Brinkmann. Notgedrungen würden viele Eltern ihre Kinder deswegen bei den Großeltern abgeben. Gerade die seien durch das Coronavirus aber besonders gefährdet, betont die gebürtige Saarbrückerin, die momentan in Berlin Jura studiert. Zusammen mit Fabian Heine kam ihr deswegen die Idee zu dem Hilfsprojekt. Und die scheint zu zünden. Bereits nach wenigen Tagen sollen sich über 500 Menschen bei ihnen auf der Seite registriert haben. Da viele Universitäten zur Zeit geschlossen sind, würden sich vor allem weibliche Studierende als „Corona-Mamis“anbieten. Auch aus ihrer Heimat Saarbrücken seien welche dabei, wie Brinkmann sagt. Die große Hilfsbereitschaft wollen sie und Fabian Heine mit der bundesweiten Plattform nun bündeln. „So können wir auch auf mehr Helfer zurückgreifen“, sagt Brinkmann.
Die Vermittlung der freiwilligen
Kinderbetreuer erfolgt dabei recht simpel: Eltern und Betreuer registrieren sich auf der Seite zunächst mit ihren Namen, E-Mail-Adresse sowie ihrer Postleitzahl. Kommen beide aus derselben Region oder haben benachbarte Postleitzahlen, werden die Kontaktdaten übermittelt. Vorher überprüfen Brinkmann und Heine jeden der sogenannten „Matchs“nochmals händisch, um die Vermittlung von Betreuungsgruppen zu verhindern. Diese könnte ansonsten zu einem erhöhten Infektionsrisiko
für die Beteiligten führen. Alles weitere würden dann die Eltern und Betreuer unter sich klären.
Auch wenn sich in Saarbrücken bereits einige „Corona-Mamis“gefunden hätten, an eine Familie aus der Region konnte man bisher noch nicht vermitteln, sagen Brinkmann und Heine. Und auch ein anderes Phänomen können die beiden bestätigen – aktuell gibt es mehr freiwillige Helfer als Hilfesuchende. Fabian Heine und Pauline Brinkmann haben dafür zwei Erkärungen. Auf der einen Seite verbreiten sich die Hilfsangebote vor allem in den sozialen Medien, die ältere Menschen, die Hilfe benötigen könnten, aber weniger nutzen. „Zudem kostet Offline-Marketing mehr, weswegen viele eher online auf sich aufmerksam machen“, erklärt Heine. Auf der anderen Seite bestehe bei vielen Menschen eine gewisse Hemmschwelle Hilfe anzunehmen. „Vor allem wenn es um das Thema Kinder geht, sind da viele zurückhaltender“, sagt Brinkmann.
„Nicht jeder hat einen Babysitter, den er mal eben anrufen kann.“
Pauline Brinkmann
Mitgründerin von coronamami.de