Saarbruecker Zeitung

Meghan ist bald keine Hoheit mehr

Keine zwei Jahre ist es her, dass der britische Prinz und die US-Schauspiel­erin ihre Traumhochz­eit feierten. Nun sagen sie sich ganz vom Königshaus los – in einer Zeit, in der die Queen noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat.

- VON SILVIA KUSIDLO

(dpa) Der britische Prinz Harry und seine Frau Meghan vollziehen endgültig den „Megxit“. Ab April verzichten sie auf die Anrede „Königliche Hoheit“und nehmen keine offizielle­n Aufgaben mehr für das Königshaus wahr. Bislang planten sie, mit ihrem kleinen Sohn Archie vor allem in Kanada zu leben. Ihr Rückzug findet unter erdenklich schlechten Umständen statt: die Corona-Pandemie, der Missbrauch­sskandal um Prinz Andrew und die Folgen des Brexits – das Vereinigte Königreich hat schon deutlich bessere Zeiten gesehen.

Angeblich sollen Harry (35) und Meghan (38) jetzt von Kanada in Meghans Geburtsort Los Angeles umgezogen sein. Für die Gerüchte gab es am Wochenende keine offizielle Bestätigun­g. „Kein Kommentar“, sagte eine Sprecherin des Buckingham-Palastes.

Britischen Medien zufolge wollte das Paar mit dem Umzug vermeiden, sowohl in den USA als auch in Kanada Steuern zahlen zu müssen. Sie haben laut Sun ein neues Zuhause in der Nähe von Hollywood gefunden.Der britischen Royal-Reporterin Rebecca English von der Daily Mail zufolge hat sich das Paar, auch wegen der Coronaviru­s-Pandemie, in eine abgeschlos­sene Wohnsiedlu­ng zurückgezo­gen.

Bereits im Januar kündigten die beiden an, sich von ihren royalen Aufgaben teilweise zurückzuzi­ehen und „finanziell unabhängig“werden zu wollen. Später einigten sich Harry und Meghan mit dem Königshaus dann aber auf einen klaren Bruch. Auch die Marke „Sussex Royal“, die sie seit ihrer Hochzeit verwendet haben, soll verschwind­en – das dürfte ihnen einen besonders heftigen Schlag versetzt haben, denn die berühmte Marke hätte ihnen stattliche Einnahmen garantiert.

Spekuliert wird, dass es Meghan in die Filmbranch­e zurücktrei­ben könnte. Immerhin spielte sie jahrelang eine Rolle als Rechtsanwa­ltsgehilfi­n in der US-Serie „Suits“und soll es damit zur Multimilli­onärin gebracht haben. Zumindest ist sie jetzt Synchronsp­recherin im Disney-Dokumentar­film „Elephant“, der am kommenden Freitag auf dem Streaming-Kanal Disney+ veröffentl­icht wird. Doch der Job ist nur für einen guten Zweck. Ihr Honorar geht an eine Organisati­on zum Schutz von Elefanten.

Noch ein Gerücht geht herum: Sie wollen angeblich mit Vorträgen Geld verdienen. Meghan gilt als bestens vernetzt in Nordamerik­a – in der Filmbranch­e und Politikerk­reisen. Harry hat ebenfalls gute internatio­nale Beziehunge­n. Das könnte ihnen so manchen Weg ebnen.

Das selbst verdiente Geld muss in jedem Fall für den aufwendige­n Lebensstil des Paares reichen. Schicke Garderoben, regelmäßig­e Flüge ins Vereinigte Königreich, ein schöner Wohnsitz – das kostet. Kanadas Regierung hat vorsichtsh­alber schon mal klargestel­lt, dass sie nicht für den Schutz der Familie finanziell aufkommen wird.

Noch Anfang März waren die beiden auf Abschiedst­ournee in London. Die Medien überschlug­en sich mit Lobeshymne­n über die stilsicher­e Garderobe und das selbstbewu­sste Auftreten der Ex-Schauspiel­erin – hollywoodr­eif, meinten viele Beobachter. Experten für Körpermimi­k glaubten hingegen, beim sensiblen Harry so manche Verlegenhe­itsgeste zu entdecken. Harrys Großmutter, die Queen, will in einem Jahr prüfen lassen, ob alles in geordneten Bahnen verläuft.

Nicht nur die Sorgen um ihren Enkel Harry und dessen kleine Familie belasten die 93-Jährige. Auch die Verwicklun­g ihres zweiten Sohns Andrew (60) in den Missbrauch­sskandal um den verstorben­en US-Multimilli­onär Jeffrey Epstein und die Coronaviru­s-Pandemie machen ihr zu schaffen. Ihr ältester Sohn Charles (71) steckte sich bereits mit dem Erreger an. Seit Harrys und Meghans letztem Auftritt am Commonweal­th-Tag vor etwa drei Wochen in London hat sich viel durch die Pandemie geändert. Die Straßen sind wie leer gefegt.

Die Queen gilt wegen ihres hohen Alters genauso wie Prinz Philip (98) als stark gefährdet; das Paar zog sich auf Schloss Windsor zurück. Tausende Kilometer entfernt sprechen Harry und Meghan auf Instagram allen Betroffene­n der Pandemie Mut zu und geben Ratschläge: „Nun brauchen wir uns gegenseiti­g mehr als je zuvor.“Das betrifft wohl nicht nur das britische Volk. Das gegenseiti­ge Mutmachen gilt sicher auch für die beiden selbst mit Blick auf ihre ungewisse Zukunft.

Das selbst verdiente Geld muss in jedem Fall für den aufwendige­n Lebensstil des Paares

reichen.

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FOTO: AUGSTEIN/AP Anfang März waren Prinz Harry und seine Frau Meghan auf Abschiedst­our in London. Ab 1. April sind sie nun keine königliche­n Hoheiten mehr.

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