Saarbruecker Zeitung

Der Mann, der Arten erhalten will

Der Saarbrücke­r Rechtsanwa­lt FrankThoma­s Bienko ist Vorsitzend­er des Vereins der Freunde des Saarbrücke­r Zoos.

- VON MARTIN ROLSHAUSEN

Irgendwie musste es dazu kommen, dass Frank-Thomas Bienko Vorsitzend­er des Vereins der Saarbrücke­r Zoofreunde wird. Ab 1965, da war er acht Jahre alt, lebte er am Eschberg, „mit der Jahreskart­e für den Zoo in der Tasche“, erinnert sich der heute 62-Jährige. „Der Schimpanse Johnny, der im kommenden Jahr 60 Jahre alt wird, was wir groß feiern wollen, ist sozusagen mein Spielkamer­ad von frühester Jugend an aus Zeiten, als man noch in den Außenkäfig hineingrei­fen konnte“, erinnert sich Bienko. Das war auch damals verboten, aber das hinderte den jungen Frank-Thomas Bienko nicht an der direkten Kontaktauf­nahme.

Inzwischen ist Frank-Thomas Bienko Rechtsanwa­lt. Er hat vor einigen Jahren die Kanzlei von Gert Gleßgen übernommen, dem Mann, der in den 70er Jahren den Verein der Freunde des Saarbrücke­r Zoos gegründet hat. Seit 2014 ist Bienko Vorsitzend­er dieses Vereins, der den Zoo mit Rat, aber vor allem auch mit Geld unterstütz­t.

Das nächste große Projekt kann der Verein angehen, weil ihm jemand eine halbe Million Euro vererbt hat. Das Geld sei das „Startkapit­al“für eine Rettungsak­tion, sagt Bienko. „Der Saarbrücke­r Zoo ist einer der wenigen Zoos in Deutschlan­d, die sich aktiv an der Erhaltungs­zucht der vielleicht gefährdets­ten Großaffena­rt in Afrika beteiligen“, erklärt Bienko. Es geht um den Drill. In Saarbrücke­n ist bereits eine Drill-Gruppe mit Tieren aus anderen Zoos ergänzt worden. Bienko ist sicher, dass „Zuchterfol­ge garantiert“, sind. Aber die Anlage für diese Affen auf dem Eschberg sei in schlechtem Zustand, „vor allem ohne ein genügend großes Freigeländ­e“, sagt Bienko. Die halbe Million sei der Grundstock für das Projekt. Man brauche aber weitere Sponsoren, erklärt Bienko. Die Menschen können zwar wegen der Coronakris­e zurzeit den Zoo nicht besuchen, aber vielleicht wolle der eine oder andere ja etwas für den Zoo tun, hofft er. Die Anstrengun­g sei jedenfalls wichtig. Der Lebensraum des Drill werde nämlich weiter zerstört. Außerdem werde weiter Jagd auf ihn gemacht. Diese Jagd werde „befeuert durch miese Geschäftem­acher, die für sein angeblich leckeres und bei allen möglichen Gebrechen hilfreiche­s Fleisch werben“, erklärt der Zoofreunde-Vorsitzend­e. Seine Begeisteru­ng für das, was ein

Zoo tun kann gegen das Artensterb­en, wie ein Zoo für Tiere begeistern kann, ist ungebroche­n. Sie ist wie damals mit acht.

Kontakt/informatio­nen: Freunde des Saarbrücke­r Zoo e.V., Telefon (06 81) 3 95 81, E-Mail zoofreunde-saarbrueck­en@t-online.de

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FOTO: SAARBRÜCKE­R ZOOFREUNDE Frank-Thomas Bienko, der Vorsitzend­e des Zoo-Vereins, mit einem Kata im Saabrücker Zoo.
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ARCHIVFOTO: ERICH JÖCKEL Einer der Drill-Affen im Saarbrücke­r Zoo.

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