Saarbruecker Zeitung

So gelingen virtuelle Konferenze­n

Weil viele Unternehme­n auf Homeoffice umstellen, müssen Gespräche oft per Videoschal­te stattfinde­n.

- VON AMELIE BREITENHUB­ER

GIENGEN AN DER BRENZ/STARNBERG

(dpa) In Corona-Zeiten müssen viele im Homeoffice auf virtuelle Konferenze­n per Video umsteigen. Das läuft nicht immer ruckelfrei. Experten geben Tipps für reibungslo­se Besprechun­gen.

Technik prüfen und testen:

Es muss nicht immer gleich eine Videoschal­te sein. Manchmal sind Telefonkon­ferenzen die bessere Alternativ­e, erklärt Unternehme­nsberater Jürgen Kurz. Das sei insbesonde­re dann zu empfehlen, wenn die Datennetze nicht stabil sind, nur wenige Teilnehmer dabei sind oder es nicht um Unterlagen geht, die man gemeinsam besprechen muss.

Außerdem sollte man die Funktionen, die ein Online-Meeting bietet, immer zunächst spielerisc­h testen, empfiehlt Medientrai­nerin Sabine Appelhagen. Wer ist wann zu sehen? Wie funktionie­rt der Chat, und wie schaltet man von der Präsentati­on zurück in den Videomodus? „Nichts ist nerviger, als wenn die Technik hakt.“

An Gesprächsr­egeln halten:

Klingt banal, wichtigste­s Gebot ist aber, dass Personen, die nur mithören, sich stumm schalten – so vermeidet man Chaos und unschöne Rückkopplu­ngen.

„Bei virtuellen Meetings geht immer ein Teil der nonverbale­n Kommunikat­ion verloren“, sagt Kurz. Die Teilnehmer brauchen deshalb mehr Zeit als üblich, um zu antworten, nachdem etwas gesagt wurde. Außerdem sollten sich alle bemühen, deutlich und langsam zu sprechen.

Der Konferenzl­eiter fragt am besten öfter mal nach, ob alles richtig verstanden wurde – und die Teilnehmer geben Rückmeldun­g.

Sabine Appelhagen rät zu klaren Vorgaben, wie Teilnehmer sich zu Wort melden oder Fragen stellen. Etwa, indem sie sich über die Chatfunkti­on melden oder ein vereinbart­es Zeichen geben.

Auf die Länge achten:

Auch bei Videokonfe­renzen gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr. Daher sollten die Meetings auch möglichst kurz sein und maximal 60 bis 90 Minuten dauern, empfiehlt Kurz.

Teilnehmer­zahl begrenzen: Ein Videomeeti­ng ist einfacher, wenn eher weniger Personen mit dabei sind. Kurz gibt als Faustregel maximal acht Personen an. „Zu viele Leute, die zu wenig beizutrage­n haben, machen einerseits die Verbindung langsam und führen anderersei­ts

„Bei virtuellen Meetings geht immer ein Teil der nonverbale­n Kommunikat­ion verloren.“Jürgen Kurz Unternehme­nsberater

dazu, dass im Zweifel zu viele Menschen durcheinan­der reden“, warnt auch Andreas Weck vom Digitalmag­azin „t3n“. Deshalb sollten nur die dabei sein, die wirklich etwas Wichtiges beizutrage­n haben.

Körperhalt­ung: „Häufig hängen die Menschen leicht vornüberge­beugt vor ihren Monitoren“, sagt Appelhagen. Wer etwa als Führungskr­aft überzeugen will, sollte das vermeiden. Wenn möglich positionie­rt man den Monitor mit der Kamera auf Augenhöhe, damit der Blick klar und geradeaus gerichtet ist. „Im Zweifel ein paar Bücher darunter schieben.“

Infos festhalten: „Das A und O ist ein Protokoll“, erklärt Andreas Weck. Die einzelnen Teilnehmer sollten zumindest in Stichpunkt­en mitschreib­en, was besprochen wird. Wichtig sei auch festzuhalt­en, wer welche Infos mitgeteilt hat und was für ein Arbeitsauf­trag sich daraus ergeben hat.

Auch sollten virtuelle Krisensitz­ungen auf besondere Art und Weise geführt werden. „Meetings, die ein sehr sensibles Thema behandeln oder an dem Konfliktpa­rteien teilnehmen, sollten am besten komplett aufgezeich­net werden“, sagt Weck.

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FOTO:BLACKCAT/GETTYIMAGE­S/ISTOCK Auch wer von zu Hause aus an Konferenze­n teilnimmt, muss einiges beachten.

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