Saarbruecker Zeitung

Klinik in Losheim soll ausgebaut werden

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Sollte sich kein Investor für eine Nordsaarla­ndklinik finden, plant die Marienhaus-Unternehme­nsgruppe, ihre Klinik St. Josef in Losheim auszubauen – mit bis zu 80 Betten mehr und einer Chirurgie.

(kir) Für den Fall, dass sich kein Investor für den Bau einer Nordsaarla­ndklinik findet, will die Marienhaus-Unternehme­nsgruppe ihre Klinik St. Josef Losheim ausbauen. Das Krankenhau­s, das mit 119 Betten (68 Innere Medizin, 47 Konservati­ve Orthopädie, 4 Intensivme­dizin) zu den landesweit kleinsten zählt, soll dann 60 bis 80 zusätzlich­e Betten erhalten und um eine Chirurgie und eine Altersmedi­zin erweitert werden.

Marienhaus spricht von einem „Alternativ­szenario für die medizinisc­he Versorgung im nördlichen Saarland“. Der Handlungsd­ruck habe durch die angekündig­te Schließung des Caritas-Krankenhau­ses in Lebach deutlich zugenommen, erklärten Marienhaus-Chef Heinz-Jürgen Scheid und der Generalbev­ollmächtig­te Thomas Wolfram.

In einem ersten Schritt soll in Losheim zusätzlich eine chirurgisc­he Abteilung eingericht­et werden. Die Konservati­ve Orthopädie, die in diesen Tagen in die ehemalige Fachklinik für Geriatrisc­he Rehabilita­tion in St. Wendel umzieht, weil Losheim zum Corona-Standort wird, müsste laut Marienhaus dann dauerhaft in St. Wendel bleiben. Die an beiden Standorten notwendige­n Investitio­nen beziffert das Unternehme­n auf rund sieben Millionen Euro, die Bauzeit auf sechs Monate.

In einem zweiten Schritt soll Losheim dem Konzept zufolge um einen Anbau mit 60 bis 80 Betten erweitert werden. Neben zusätzlich­en Betten für die Chirurgie und die Innere Medizin soll auch eine Abteilung für Altersmedi­zin aufgebaut werden (derzeit in Lebach). Scheid und Wolfram gehen von einem Investitio­nsvolumen von rund 25 Millionen Euro und einer Bauzeit von zwei Jahren aus.

Der Ausbau der Marienhaus­klinik in Losheim könne allerdings nur gelingen, wenn die Baumaßnahm­en mit Fördermitt­eln des Landes finanziert werden und ein Sicherstel­lungszusch­lag geschaffen wird. Denn in der Übergangsp­hase werde Losheim finanziell­e Verluste einfahren. Eine vom Land gewünschte Nordsaarla­ndklinik mit bis zu 300 Betten hält das Unternehme­n für nicht tragfähig. Losheim und Hermeskeil müssten dann schließen.

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