Saarbruecker Zeitung

Das Problem wird größer

- Produktion dieser Seite: Manuel Görtz Jakob Kulick

Eigentlich hätte jemand Armin Laschet sagen müssen, dass man einen Mund-Nasen-Schutz so nicht trägt. Bei einem Treffen mit Medizinern am Montag ließ ausgerechn­et der NRW-Ministerpr­äsident die Nase frei. Wirkung verfehlt.

Klar, wer will, soll sie tragen. Es schadet nicht. Das Beispiel Laschet zeigt jedoch, wie wichtig eine sachgemäße Handhabung ist, damit eine Maskenpfli­cht für alle im öffentlich­en Raum überhaupt etwas nutzt. Man kann vieles falsch machen – liegt die Maske nicht eng an, reduziert sich der Schutz. Doch gerade dann, wenn man es korrekt macht, juckt es, man schwitzt und fährt sich mit der Hand ins Gesicht. So stoppt man die Verbreitun­g des Virus nicht. Von der fachgerech­ten Entsorgung ganz zu schweigen. Medizinisc­hes Personal ist in all dem geschult und daran gewöhnt. Die breite Bevölkerun­g nicht. Deswegen taugt auch Asien nicht als Vorbild. Dort ist das Tragen von Masken Normalität, die Handhabung gelernt. Ein Vorteil in Zeiten der Pandemie, den es hier nicht gibt.

Masken können eine falsche Sicherheit vermitteln. Die Bastelanle­itungen im Internet sind zum Teil skurril. Viele Bürger werden den Sicherheit­sabstand von zwei Metern nicht mehr einhalten, der laut Experten das probateste Mittel gegen die Ausbreitun­g von Corona ist. Hinzu kommt noch etwas besonders Schwerwieg­endes: Eine Maskenpfli­cht könnte den Mangel im Gesundheit­sbereich verstärken, womit der Schaden deutlich größer als der Nutzen wäre. Das ist ein weiterer Grund, warum die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) vor der Maßnahme warnt. Die Produktion­skapazität­en reichen weltweit nicht aus, für simple Masken werden bereits Mondpreise aufgerufen. Der Markt wird zudem von Fake-Produkten überschwem­mt. Je mehr Länder eine Pflicht verhängen, desto größer wird das Problem.

Von Hagen Strauss

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2. Papiertasc­hentuch ausbreiten und auf die zwei Lagen Küchenroll­enpapier legen. Das Taschentuc­h soll später die Innenseite der Maske sein.
 ??  ?? 4. Die beiden kurzen Enden des einen Teils des Papierstap­els umlaufend mit Klebeband verkleben, am besten mit Malerkrepp. Das andere Teil dient als Ersatz.
4. Die beiden kurzen Enden des einen Teils des Papierstap­els umlaufend mit Klebeband verkleben, am besten mit Malerkrepp. Das andere Teil dient als Ersatz.
 ??  ?? 6. Das Stück Draht mittig an den oberen Rand der Maske legen und mit Klebeband fixieren. Der Draht wird später zum Nasenbügel der Maske.
6. Das Stück Draht mittig an den oberen Rand der Maske legen und mit Klebeband fixieren. Der Draht wird später zum Nasenbügel der Maske.
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FOTOS: PETER VON STAMM 8. Die Maske ist einsatzber­eit. Die oberen Gummibände­r, dann die unteren über die Ohren ziehen und den Drahtnasen­bügel anpassen.

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