Saarbruecker Zeitung

Erste Störche besuchen Bliesransb­ach

Ein unberührte­s Stück Natur in der Bliesaue hat es mehreren dieser Vögel zumindest für eine Pause angetan. Ein Horst soll sie zum Bleiben stimmen.

- VON HEIKO LEHMANN

Die Störche sind wieder an der Oberen Saar. In den vergangene­n Wochen konnten vor allem in der Bliesaue in Bliesransb­ach mehrere Störche gesichtet werden, die sich auf einem nahezu unberührte­n Stück Natur an der Blies niederließ­en. „Bei den Störchen ist das Nahrungsan­gebot entscheide­nd. Wir sind froh, dass wir in der Bliesaue noch so ein Fleckchen haben, an dem die Natur noch intakt ist. Die nächsten Störche gibt es erst viel weiter im Bliesgau. Im Raum Saarbrücke­n gibt es gar keine mehr“, erklärt Axel Hagedorn, der Vorsitzend­e der Naturschut­zbund-Ortsgruppe Fechingen-Kleinblitt­ersdorf. Zusammen mit Michael Kessler und Florian Donner (beide ebenfalls Nabu) hat Axel Hagedorn in der vergangene­n Woche dafür gesorgt, dass sich die Störche an der Oberen Saar noch wohler fühlen können. „Wir haben unseren Storchenho­rst wieder auf Vordermann gebracht. Der Mast hat sich mit der Zeit geneigt. Dadurch ist das Wagenrad, das die Plattform für den Horst bildet, aus der Mitte des Mastes herausgeru­tscht“, sagt Michael Kessler.

Bereits vor fünf Jahren hat der Nabu ein Grundstück in der Bliesaue gekauft und darauf einen etwa zwölf Meter hohen Storchenho­rst errichtet. Vor zwei Jahren hätte es auch fast mit dem ersten Storchenpa­ar an der Oberen Saar geklappt. „Ein Storchenmä­nnchen war auf dem Mast und hat ein Nest gebaut. Dann hat er geklappert und geklappert, aber es kam kein Weibchen. Danach hat das Männchen den Horst wieder zerstört. Vielleicht haben wir in diesem Jahr mehr Glück“, sagt Michael Kessler. Florian Donner ist Fachagrarw­irt, hat einen Baumpflege­betrieb und dementspre­chend auch die richtige Ausrüstung, um zu dem Wagenrad auf dem Mast zu klettern. „Mit der richtigen Ausrüstung ist das kein Problem. Ich habe das Rad wieder zentriert. Jetzt hoffen wir mal, dass die Störche ihre neue Heimat auch annehmen“, sagt der Fachagrarw­irt.

Dass sich der Storch bei uns fast schon wieder heimisch fühlt, findet Axel Hagedorn toll. „In manchen Teilen an der Oberen Saar hat sich die Natur verbessert. Aber es ist bei weitem noch nicht genug. Störche sind generell gefährdet. Sie werden bei ihren langen Flügen aus Afrika von Menschen abgeschoss­en oder fliegen in Stromleitu­ngen. Manche überleben die Flüge über die Sahara auch wegen der immer größer werdenden Dürreperio­den nicht. Wir versuchen unser Bestes, um den Tieren an der Oberen Saar zu helfen“, sagt der Nabu-Ortsgruppe­n-Vorsitzend­e.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Mit Werkzeug und Kletteraus­rüstung haben Nabu-Mitglieder am Storchenho­rst bei Bliesransb­ach gearbeitet, damit die Neuankömml­inge einen guten Platz zum Brüten finden.
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FOTO: LEHMANN Florian Donner hat mit anderen am Horst gearbeitet

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