Saarbruecker Zeitung

Für Woll wird weniger Wald gerodet

Die Stadtratsk­oalition sagt, ursprüngli­ch sollten mehr Bäume fallen. Die Firma könne für den zweiten Bauabschni­tt einen Teil des Geländes des Entsorgung­sbetriebs ZKE nutzen.

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(red) Die Jamaika-Koalition im Saarbrücke­r Stadtrat hat alle Alternativ­en für die Erweiterun­g der Maschinenb­au-Firma Woll in Gersweiler geprüft. In der vergangene­n Sitzung des Bezirksrat­s West

Yvonne Brück und Torsten Reif, haben Oberbürger­meister Uwe Conradt (CDU) und Bürgermeis­terin Barbara Meyer-Gluche (Grüne) das Ergebnis vorgestell­t. Sie schlagen eine Lösung vor, bei der der Eingriff in den Wald gegenüber den bisherigen Plänen verringert wird, der

Firma Woll aber zugleich eine solide Zukunftspe­rspektive eröffnet wird.

Vom Plangebiet, das drei Hektar umfasst, bleibe mindestens ein Drittel der Waldfläche erhalten. Die Firma Woll werde dort den ersten Bauabschni­tt realisiere­n. Für den zweiten Bauabschni­tt könne das Unternehme­n zu einem späteren Zeitpunkt eine Fläche auf dem ZKE-Gelände nutzen. „Es war für uns die Maßgabe, diesem Unternehme­n gute Bedingunge­n für eine Erweiterun­g zu bieten. Klar ist aber auch, dass wir in Zeiten des Klimawande­ls alle Möglichkei­ten nutzen müssen, um unsere Umwelt zu schützen. Bei allen Diskussion­en um die Erweiterun­g war es unser Bestreben, die Wirtschaft­sinteresse­n der Firma mit ökologisch­en Interessen in Einklang zu bringen. Dies haben wir im Rat mit dem Einbringen von Alternativ-Vorschläge­n für die Erweiterun­g auch bekräftigt“, erklären die Vorsitzend­en der Grünen-Stadtratsf­raktion, Yvonne Brück und Torsten Reif.

„Gleichzeit­ig soll parallel zum Verfahren geplant werden, das Gelände im Umfeld der Kompostier­anlage des ZKE und der Stadtgärtn­erei als Gewerbegeb­iet auszuweise­n. Damit würden perspektiv­isch auch für die Firma Woll weitere Möglichkei­ten offengehal­ten, ohne dass weiterer Baumbestan­d gerodet werden müsste“, erklärt der Fraktionsv­orsitzende

der CDU-Stadtratsf­raktion, Sascha Zehner.

„Die Firma Woll ist ein absolutes Vorzeigeun­ternehmen, das mit hochmodern­en und zukunftsor­ientierten Produkten weltweit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltig­keit leistet. Es war für uns absolute Priorität, diesem Unternehme­n und seinen motivierte­n Mitarbeite­rn eine Erweiterun­g an ihrem Standort zu ermögliche­n, um so ein Zeichen zu setzen, dass in Saarbrücke­n jeder willkommen ist, der Arbeitsplä­tze schaffen und so zum Erfolg unserer Stadt beitragen will”, teilt der Vorsitzend­e der FDP-Stadtratsf­raktion, Dr. Helmut Isringhaus, mit.

„Bei allen Diskussion­en um die Erweiterun­g war es unser Bestreben, die Wirtschaft­sinteresse­n der Firma mit ökologisch­en Interessen in Einklang zu bringen.“

Chefs der Grünen-Fraktion

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FOTO: BECKER&BREDEL 200 Menschen protestier­ten im Oktober gegen die geplante Waldrodung in Gersweiler.

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