Grüne fordern mehr Schutz vor häuslicher Gewalt
(red) Angesichts der drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens während der Corona-Krise befürchten die Saar-Grünen eine Zunahme von häuslicher Gewalt. Das könne zu einer Überlastung der Frauenhäuser im Saarland führen. Sandra Steinmetz, Grünen-Fraktionsvorsitzende im Regionalverband und Jeanne Dillschneider, stellvertretende Landesvorsitzende und Mitglied im Saarbrücker Stadtrat, fordern Frauenund Familienministerin Monika Bachmann (CDU) auf, den Schutz von Frauen in der Krise sicherzustellen. Die beiden Politikerinnen regen dazu an, leerstehende Ferienwohnungen
oder Hotels als Notunterkünfte für Frauen und ihre Kinder anzumieten.
„Immer mehr Expertinnen und Experten warnen davor, dass durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit die häusliche Gewalt stark zunehmen könnte. Frauen sind dabei ganz besonders gefährdet. Wir müssen alles unternehmen, um Frauen und ihre Kinder in diesen schweren Wochen bestmöglich zu schützen“, sagt Dillschneider. Das fange bereits damit an, Hilfsangebote für Opfer häuslicher Gewalt noch besser zu kommunizieren. Die Situation in den saarländischen Frauenhäusern sei ohnehin bereits angespannt.
Sandra Steinmetz ergänzt: „Die drei Frauenhäuser in Saarbrücken, Neunkirchen und Saarlouis haben zusammen gerade einmal 31 Zimmer für Frauen und ihre Kinder. Immer wieder sind die Frauenhäuser nahezu ausgelastet oder müssen wegen Vollbelegung gar Frauen abweisen.“Wenn es infolge der Corona-Krise nun deutlich mehr schutzbedürftige Frauen gebe, stünden die Frauenhäuser vor dem Kollaps. Erschwerend komme hinzu, dass ein möglicher Aufnahmestopp durch Corona-Infektionen nicht auszuschließen ist.
Die Grünen-Politikerinnen fordern Frauenministerin Monika
Bachmann nachdrücklich auf, den Schutz von Frauen unverzüglich sicherzustellen. In der Corona-Krise dürfe es keine Schutzlücke für Frauen geben. Die Grünen erwarten von Frauenministerin Bachmann, nun schnell und unbürokratisch neue Notunterkünfte für Frauen zur Verfügung zu stellen. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie könnte dazu Ferienwohnungen, Hotels oder ähnliche Unterkünfte anmieten, die jetzt während der Krise ohnehin leer stehen. Eine unkomplizierte Ausweitung von Plätzen in den kommenden Wochen sei dringend notwendig.