Saarbruecker Zeitung

So denken die Deutschen über die Corona-Krise

Das Berliner Bundesamt für Risikobewe­rtung befragt ab sofort jede Woche 500 Bundesbürg­er zu ihrer Einschätzu­ng der Situation.

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(np) Wie hoch schätzen die Menschen in Deutschlan­d die Gefahr durch das neue Corona-Virus ein? Dieser Frage geht das Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung (BfR) jetzt in einer laufend aktualisie­rten Umfrage nach. „Wir wollen jede Woche messen, wie die Bevölkerun­g das Risiko wahrnimmt“, sagt BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. Dass die Übertragun­g per Tröpfcheni­nfektion erfolgt, wissen die meisten, zeigt die erste Auswertung mit etwa 500 Teilnehmer­n. Die

Nähe zu anderen Menschen nannten 81 Prozent der Teilnehmer der Telefonumf­rage als Hauptrisik­o. Danach folgen verunreini­gte Türklinken (61 Prozent) und Bargeld (45 Prozent). Diese beiden Ansteckung­swege seien denkbar, erklärt das BfR auf seinen Corona-Ratgeberse­iten im Internet. Es seien aber keine Infektione­n auf diesen Wegen bekannt.

Was tun, um eine Ansteckung zu vermeiden? Auch da waren die Teilnehmer der Umfrage gut informiert. Zwei Drittel meiden die Öffentlich­keit. Auch gründliche­s Händewasch­en und Desinfekti­onsmittel stehen hoch im Kurs. Vor die Wahl gestellt, sich entweder mit Wasser und Seife oder mit Desinfekti­onsmittel die Hände zu reinigen, hätten 84 Prozent für Wasser und Seife votiert. Allerdings habe mehr als ein Viertel der Befragten trotzdem Zweifel, ob das genüge, sich vor einer Ansteckung zu schützen.Was befürchten die Menschen im Fall einer Ansteckung? Zwei

Drittel rechnen nur mit geringen oder mittleren Auswirkung­en auf ihre Gesundheit, ein Drittel stuft die mutmaßlich Folgen einer Infektion als groß oder sehr groß ein.

Die Zahl der Menschen, die mit schweren Folgen rechnen, ist damit etwa doppelt so hoch wie bei der saisonalen Grippe, aber nur halb so groß wie bei einer Krebserkra­nkung.

Das BfR befragt für seine Statistik jede Woche rund 500 zufällig ausgewählt­e Bundesbürg­er per

Telefon. Im ersten Durchgang hätten die Teilnehmer der BfR-Umfrage großes Verständni­s für die staatliche­n Maßnahmen zur Eindämmung des Erregers gezeigt. Mehr als 90 Prozent hielten Schulschli­eßungen, Quarantäne­anordnunge­n oder Kontaktver­bote für gerechtfer­tigt. Auch Geschäftss­chließunge­n und Ausgangssp­erren hielten rund drei Viertel der Befragten für angemessen. https://www.bfr.bund.de/cm/343/ 200324-bfr-corona-monitor.pdf

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FOTO: GOLLNOW/DPA Die meisten Deutschen sind über die Risiken durch das Corona-Virus sehr gut informiert.

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