Gezielte Kontrollen wegen Corona im Regionalverband
SAARBRÜCKEN/VÖLKLINGEN Auf rund 300 Seiten führt der Historiker Ronald D. Gerste in seinem Sachbuch „Wie das Wetter Geschichte macht“aus, welchen Einfluss die Witterung auf Politik und Zeitgeschehen nehmen kann. Also reicht ein Blick ans Ende der Tagesschau, um zu erahnen, was bei den Kontrollen der Ausgangsbeschränkungen in Sachen Corona am Wochenende auf die Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsamt zukommt. Viel Sonne, viel Arbeit. Bleibt zu hoffen, dass immer mehr Leute den Ernst der Lage erkennen und sich dazu entscheiden, ihren Beitrag zum Eindämmen des Virus zu leisten statt die Zahl der Stadenbesucher wie am vergangenen Wochenende in die Höhe zu treiben.
Was Sache ist, müsste inzwischen jedem klar sein. Die Ausgangsbeschränkungen sind unmissverständlich, ein neuer Bußgeldkatalog im Saarland unterstreicht sie mit hohen Strafen. Und Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt hat dazu noch in einer öffentlichen Mitteilung an die Vernunft der Leute appelliert und gezielte Kontrollen angekündigt. Stadtsprecher Thomas Blug bestätigt auf Nachfrage der SZ, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamtes gewappnet sind. Staden und Deutsch-französischer Garten werden kontrolliert, aber auch andere Orte, und das durchgängig. Die Kollegen der Stadt Völklingen, wie die Saarbrücker mit Handschuhen und Mundschutz ausgerüstet, gehen ähnlich vor, sagt der dortige Sprecher Sebastian Feß: „Mit all unserem verfügbaren Personal.“
All dem wird auch die Polizei im gesamten Regionalverband in nichts nachstehen. Streifen nehmen Gebiete in Augenschein, an denen Menschen sich gern treffen, wie beispielsweise ein Sprecher der Polizei-Inspektion Saarbrücken-Stadt erklärt. Wer sich also wieder für den Staden am Saarufer verabredet, lässt es wirklich drauf ankommen.
Aber auch weniger bekannte oder abgelegene Plätze oder Stellen werden kontrolliert. Flächendeckend. Das bestätigt auch die Polizei in Völklingen, die nicht als einzige angewiesen ist, konsequent Anzeigen aufzunehmen und Strafen auszusprechen, wenn sie einen Verstoß gegen die Verordnung vorfindet. Soll heißen: Wirst du erwischt, musst du zahlen. 200 Euro werden fällig, wenn man außerhalb der Wohnung ohne driftigen Grund auffällt, sagt der Bußgeldkatalog. Gleichzeitig räumt Georg Himbert, Sprecher der Landespolizei, mit dem Gerücht auf, man dürfe nur zum nächstgelegenen Supermarkt einkaufen fahren. Autos werden in Sachen Corona auch eher selten angehalten. Es sei denn, darin säßen beispielsweise die Leute dicht gedrängt.
Übrigens kann auch die Party zu Hause teuer werden: Offenbar haben es sich anscheinend einige Nachbarn selbst zur Aufgabe gemacht, das zu melden, bestätigen sämtliche Behörden.