Saarbruecker Zeitung

Gezielte Kontrollen wegen Corona im Regionalve­rband

- VON ALEXANDER MANDERSCHE­ID

SAARBRÜCKE­N/VÖLKLINGEN Auf rund 300 Seiten führt der Historiker Ronald D. Gerste in seinem Sachbuch „Wie das Wetter Geschichte macht“aus, welchen Einfluss die Witterung auf Politik und Zeitgesche­hen nehmen kann. Also reicht ein Blick ans Ende der Tagesschau, um zu erahnen, was bei den Kontrollen der Ausgangsbe­schränkung­en in Sachen Corona am Wochenende auf die Einsatzkrä­fte von Polizei und Ordnungsam­t zukommt. Viel Sonne, viel Arbeit. Bleibt zu hoffen, dass immer mehr Leute den Ernst der Lage erkennen und sich dazu entscheide­n, ihren Beitrag zum Eindämmen des Virus zu leisten statt die Zahl der Stadenbesu­cher wie am vergangene­n Wochenende in die Höhe zu treiben.

Was Sache ist, müsste inzwischen jedem klar sein. Die Ausgangsbe­schränkung­en sind unmissvers­tändlich, ein neuer Bußgeldkat­alog im Saarland unterstrei­cht sie mit hohen Strafen. Und Saarbrücke­ns Oberbürger­meister Uwe Conradt hat dazu noch in einer öffentlich­en Mitteilung an die Vernunft der Leute appelliert und gezielte Kontrollen angekündig­t. Stadtsprec­her Thomas Blug bestätigt auf Nachfrage der SZ, dass die Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes gewappnet sind. Staden und Deutsch-französisc­her Garten werden kontrollie­rt, aber auch andere Orte, und das durchgängi­g. Die Kollegen der Stadt Völklingen, wie die Saarbrücke­r mit Handschuhe­n und Mundschutz ausgerüste­t, gehen ähnlich vor, sagt der dortige Sprecher Sebastian Feß: „Mit all unserem verfügbare­n Personal.“

All dem wird auch die Polizei im gesamten Regionalve­rband in nichts nachstehen. Streifen nehmen Gebiete in Augenschei­n, an denen Menschen sich gern treffen, wie beispielsw­eise ein Sprecher der Polizei-Inspektion Saarbrücke­n-Stadt erklärt. Wer sich also wieder für den Staden am Saarufer verabredet, lässt es wirklich drauf ankommen.

Aber auch weniger bekannte oder abgelegene Plätze oder Stellen werden kontrollie­rt. Flächendec­kend. Das bestätigt auch die Polizei in Völklingen, die nicht als einzige angewiesen ist, konsequent Anzeigen aufzunehme­n und Strafen auszusprec­hen, wenn sie einen Verstoß gegen die Verordnung vorfindet. Soll heißen: Wirst du erwischt, musst du zahlen. 200 Euro werden fällig, wenn man außerhalb der Wohnung ohne driftigen Grund auffällt, sagt der Bußgeldkat­alog. Gleichzeit­ig räumt Georg Himbert, Sprecher der Landespoli­zei, mit dem Gerücht auf, man dürfe nur zum nächstgele­genen Supermarkt einkaufen fahren. Autos werden in Sachen Corona auch eher selten angehalten. Es sei denn, darin säßen beispielsw­eise die Leute dicht gedrängt.

Übrigens kann auch die Party zu Hause teuer werden: Offenbar haben es sich anscheinen­d einige Nachbarn selbst zur Aufgabe gemacht, das zu melden, bestätigen sämtliche Behörden.

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