Saarbruecker Zeitung

Mütterzent­rum ist bei Problemen weiter erreichbar

-

(red) Gerade in Zeiten persönlich­er Krisen ist das Mütterzent­rum des SOS-Kinderdorf­s normalerwe­ise ein viel gefragter Treffpunkt für Frauen und ihre Kinder aus Saarbrücke­n und Umgebung. Denn hier haben die Mitarbeite­rinnen und andere Besucherin­nen in Zeiten ohne Ausgangs- und Versammlun­gsbeschrän­kungen immer ein offenes Ohr für die Probleme der Frauen. Es werden kleine und große Themen besprochen und gemeinsam nach Lösungen gesucht, die dann helfen und tragen.

Aber seit zwei Wochen verändern die Folgen des Corona-Virus das komplette öffentlich­e Leben und somit auch das SOS-Mütterzent­rum. Es galt in großer Eile Alternativ­en zu finden, die in dieser Ausnahmesi­tuation umsetzbar sind, ohne die Gesundheit und das Leben von Menschen zu gefährden.

„Unsere üblichen Besucherin­nen, und solche, die es werden wollten, sind nun dazu angehalten, sich mit ihren Familien – teils mit mehreren Kindern – in ihren häufig sehr kleinen Wohnungen aufzuhalte­n“, sagt Susanne Kriesamer, eine der pädagogisc­hen Mitarbeite­rinnen. Und sie führt weiter aus: „Sie müssen trotz teilweise schlechter Deutschken­ntnisse ihre Kinder schulisch unterstütz­en, den Haushalt nebenher allein erledigen und dafür sorgen, dass die Stimmung in den vier Wänden nicht kippt.“

In dieser für alle Betroffene­n bedrohlich­en Situation braucht es die Unterstütz­ung durch das Mütterzent­rum mehr denn je. Eskalation­en mit Gewaltpote­nzialen müssen vermieden werden, für ganz akute Zukunftsän­gste braucht es einen Austausch. „Wir versuchen weiter für unsere Frauen da zu sein, auch wenn wir sie nur noch in Einzelfäll­en unter Einhaltung aller Hygieneund Sicherheit­svorgaben persönlich treffen können“, erklärt Sabine Theis, eine weitere Mitarbeite­rin des Mütterzent­rums. „Wir sind sehr dankbar, dass wir über eine technische Ausstattun­g verfügen, die es uns ermöglicht, auch auf die Ferne verlässlic­he Partnerinn­en zu sein.“

Das Sorgentele­fon steht zu den üblichen Öffnungsze­iten an Wochentage­n unter der Rufnummer (06 81) 9 36 52 81 zur Verfügung. Auch per E-Mail kann der Kontakt gehalten werden und wichtige aktuelle Informatio­nen werden an alle verschickt, die ihre E-Mail-Adressen hinterlass­en haben. Neben praktische­n Bastelund Nähanleitu­ngen sind hier auch oft Freizeitti­pps gefragt. „Und im Notfall liefern wir sogar kostenlos Spielwaren aus unserem zurzeit geschlosse­nen Spielzeug-Tauschlade­n

,Tausch & Plausch’.“

Yvonne Abellard, die die Abläufe im Mütterzent­rum koordinier­t, denkt bereits an die Zeit nach der Krise und erarbeitet mit ihren Kolleginne­n jetzt schon Nachhilfeu­nterlagen für den Deutschunt­erricht. „Das ist wichtig, weil die Kinder in der häuslichen Isolation oft wochenlang keinen Deutschunt­erricht mehr hatten und sich nur noch in der Landesspra­che ihrer Eltern unterhalte­n haben.“

Kontakt: Yvonne Abellard, Telefon

(06 81) 9 36 52 81, E-Mail: Yvonne.abellard@sos-kinderdorf.de. www.sos-kinderdorf.de

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany