Saarbruecker Zeitung

Völklingen führt im Land bei E-Mobilität

In keiner anderen Stadt im Saarland gibt es mehr Lademöglic­hkeiten für Elektrofah­rzeuge, als in Völklingen. Ein Ende des Ausbaus der Ladeinfras­truktur ist nicht in Sicht.

- VON TOM PETERSON

Plötzlich kein Saft mehr und die nächste Lademöglic­hkeit ist kilometerw­eit entfernt – nicht nur für intensvie Smartphone-Nutzer, auch für Besitzer von Elektrofah­rzeugen eine Horror-Vorstellun­g. Es sei denn, man fährt gerade durch Völklingen. Hier verteilen sich 40 Ladesäulen im gesamten Stadtgebie­t – mehr als in jeder anderen Kommune im Saarland, wenn man nach den Zahlen der Bundesnetz­agentur geht. Die Stadt will diesen Vorsprung in Sachen Ladeinfras­truktur nun offenbar weiter ausbauen.

Laut den Völklinger Stadtwerke­n sollen in diesem Jahr zwei weitere Ladestatio­nen in Geislauter­n ans Netz gehen. „Dann haben wir in allen Völklinger Stadtteile­n Lademöglic­hkeiten für Elektroaut­os“, teilte Unternehme­nssprecher­in Isabelle Ahr auf SZ-Anfrage mit. Ursprüngli­ch war dies bereits für das vergangene Jahr geplant, Umbauarbei­ten am geplanten Standort hätten aber zu einer Verzögerun­g geführt, wie Ahr erklärt.

Die große Anzahl der Lademöglic­hkeiten in Völklingen scheint auch notwendig zu sein. Nach Angaben der Stadtverwa­ltung hat sich die Anzahl der zugelassen­en Elektrofah­rzeuge innerhalb eines

Jahres von 28 auf 60 mehr als verdoppelt. Insgesamt stieg die Zahl der Pkws mit Elektro- und Hybrid-Antrieb

von 249 auf 297. In der Stadt Völklingen sind damit fast ein Viertel aller im Saarland zugelassen­en E-Autos registrier­t (Stand 2019: 1268).

Die wachsende Anzahl an Elektrofah­rzeugen macht sich auch an den Ladesäulen in der Stadt bemerkbar. „Wo wir im Januar noch insgesamt 227 Ladevorgän­ge verzeichne­t haben, sind es im Februar schon 317“, sagt Isabelle Ahr. Vor allem die Ladesäulen am Neuen Rathaus, im Parkhaus der SHG-Kliniken, sowie die, die sich an den beiden Stadtwerke-Kundencent­ern in der Poststraße und in der Stadionstr­aße befinden, würden am stärksten genutzt werden. Die geringeren Zahlen für den Monat März wären wegen der Corona-Krise und den damit verbundene­n Home Office vieler Leute allerdings nicht repräsenta­tiv, wie die Unternehme­nssprecher­in betont.

Wegen des Corona-Virus dürfte nun auch der unternehme­nseigene Fuhrpark der Stadtwerke, der laut Ahr aus drei Elektroaut­os und mehreren E-Rädern besteht, bis aus weiteres still stehen. Die Stadtwerke Völklingen hatten bereits Mitte März alle Vor-Ort-Termine bei Kunden, wie Zählerable­sungen und -wechsel eingestell­t und ihre beiden Kundencent­er geschlosse­n, um der Ausbreitun­g des Corona-Virus entgegen zu wirken (wir berichtete­n).

Neben den 40 Ladestatio­nen für E-Autos gibt es in Völklingen auch 30 Fahrradbox­en, in denen Elektrofah­rräder kostenlos aufgeladen und samt Gepäck sicher verwahrt werden können. Die Ladepunkte sind am Weltkultur­erbe Völklinger Hütte, an der SHG-Klinik, am Globus Handelshof sowie am Bahnhof und dem Verwaltung­sgebäude der Stadtwerke Völklingen zu finden.

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SYMBOLFOTO: JAN WOITAS/DPA Über zu wenige Ladestatio­nen für Elektroaut­os kann sich in Völklingen niemand wirklich beschweren. Denn keine andere saarländis­che Stadt weißt mehr Ladepunkte auf.

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