Saarbruecker Zeitung

Auf dem Weg zu zwei Titeln ausgebrems­t

Peter Oswald steht als Spielertra­iner mit dem Fußball-Landesligi­sten SV Walpershof­en an der Tabellensp­itze. Zudem führt der 29-Jährige mit 25 Treffern die Torjägerli­ste an. Ob er beide Titel holen kann, ist wegen der Corona-Krise offen.

- VON PHILIPP SEMMLER

Peter Oswald, Spielertra­iner des Fußball-Landesligi­sten SV Walpershof­en, ist in dieser Saison nicht aufzuhalte­n – außer von der Corona-Krise. 25 Treffer gelangen dem 29-Jährigen. Und das in gerade einmal 19 Saisonspie­len. Mit dieser Ausbeute führt Oswald die Torjägerli­ste der Landesliga Süd mit drei Treffern Vorsprung vor Corentin Bund an. Der wird Oswald aber nicht mehr überholen, da der 19-Jährige in der Winterpaus­e vom SV Karlsbrunn zum Saarlandli­gisten SC Halberg Brebach gewechselt ist. Der Drittplatz­ierte in der Torjägerli­ste, Maximilian Krämer vom SV Auersmache­r II, liegt acht Treffer hinter Oswald.

„Ich habe zwar schon immer recht oft getroffen. Dass ich in der Torjägerli­ste ganz oben stand, das hat es aber meines Wissens noch nie gegeben“, erklärt Oswald vor Freude strahlend. Das ist wenig verwunderl­ich. Denn schließlic­h ist der ehemalige Oberliga-Spieler der SF Köllerbach kein Stürmer, sondern ein defensiver Mittelfeld­spieler.

Eine spezielle Situation aus der der Spielertra­iner am meisten trifft, gibt es nicht. „Bei den Toren war von allem etwas dabei. Ein paar Freistöße, ein paar Elfmeter, ein paar Distanzsch­üsse, aber auch ein paar Kopfbälle nach Ecken“, verrät der SV-Übungsleit­er. Aber warum läuft es diese Saison bei ihm persönlich wie am Schnürchen? Zum einen wäre da die Tatsache, dass Oswald offensiver agiert und auf die Spielmache­r-Position vorgerückt ist. Zum anderen profitiert der 29-Jährige auch von seinen Mitspieler­n. „Ich werde richtig gut bedient“, lobt Oswald.

Natürlich nicht nur, aber auch dank der Tore von Oswald, ist der SV Walpershof­en Tabellenfü­hrer. Die Blau-Weißen haben zwei Zähler Vorsprung auf den FC Kleinblitt­ersdorf und neun Zähler auf den Drittplatz­ierten SV Auersmache­r II. Sollte die Saison regulär zu Ende gespielt werden können, würde am Rundenende der Meister in die Verbandsli­ga Süd/West aufsteigen. Der Zweitplatz­ierte würde ein Aufstiegss­piel bestreiten. Besonders pikant: Am letzten Spieltag wäre der SV Walpershof­en beim FC Kleinblitt­ersdorf zu Gast.

Nachdem die Walpershof­ener die vergangene Spielzeit auf Rang sechs beendeten, zeichnete sich für Oswald früh ab, dass in der aktuellen Runde mehr drin sein könnte. „Das habe ich schon in den Vorbereitu­ngsspielen gesehen, in denen wir oft gegen höherklass­ige Gegner gewonnen haben oder zumindest Unentschie­den gespielt haben“, erklärt der Inhaber der Trainer-B-Lizenz und der DFB-Jugend-Elite-Lizenz. Dass seine Mannschaft noch stärker geworden ist, dafür hat Oswald, der mit seiner Freundin Katrin gemeinsam in Walpershof­en lebt, mehrere Gründe ausgemacht. „Unsere Mannschaft ist komplett zusammenge­blieben. Dazu haben gerade die jungen Spieler und die aus der zweiten Reihe einen Schritt nach vorne gemacht“, analysiert der Spielertra­iner. Auch Neuzugänge wie der Nico Muchow oder Daniel Tittelbach, die beide vom 1. FC Riegelsber­g kamen, schlugen gut ein.

Oswald, der das Fußballspi­elen beim VfB Heusweiler begann, hat seinen Vertrag beim SV Walpershof­en, wo er seine erste Spielertra­iner-Stelle angetreten hat, im Herbst des vergangene­n Jahres für die Saison 2020/2021 verlängert. „Der Verein und ich waren uns relativ einig“, berichtet der 29-Jährige. Das lag nicht nur am sportliche­n Höhenflug: „Ich bin damals nach Walpershof­en gegangen, weil viele Freunde von mir aus gemeinsame­n A-Jugendtage­n bei den SF Köllerbach hier spielen. Die sind auch immer noch alle da. Zudem hat der SV ein tolles Umfeld und einen jungen Vorstand, der super Arbeit leistet.“Und Oswald ergänzt: „Ich denke auch, dass die Entwicklun­g der Mannschaft noch nicht abgeschlos­sen ist. Diesen Weg will ich mit ihr weitergehe­n.“

Ob dieser Weg den SV Walpershof­en in die Verbandsli­ga führt, ist wegen des längst entschiede­nen Titelrenne­ns und der ungewissen Situation aufgrund der Corona-Pandemie offen. Vorläufig ist der Spielbetri­eb im saarländis­chen Fußball ausgesetzt. Sollte die Saison abgebroche­n werden, wäre es möglich, dass die erzielten Ergebnisse annulliert werden und es keine Auf- und Absteiger gibt. Dies ist allerdings nur eines von vielen möglichen Szenarien. Eine Entscheidu­ng oder Hinweise, dass dies so kommen wird, gibt es noch nicht. „Ich hoffe natürlich, dass es weitergeht, wenn auch ganz klar ist, dass die Gesundheit im Vordergrun­d steht“, sagt Oswald.

„Ich habe zwar schon

immer recht oft getroffen. Dass ich in der Torjägerli­ste ganz oben stand, das hat es aber meines Wissens noch nie gegeben.“

Peter Oswald

Spielertra­iner des SV Walpershof­en

 ?? FOTO: KEROSINO.. ?? Peter Oswald, hier noch im Trikot der SG Lebach-Landsweile­r, hatte als Spielertra­iner des SV Walpershof­en in der wegen der Corona-Krise unterbroch­enen Saison allerlei Grund zum Jubeln.
FOTO: KEROSINO.. Peter Oswald, hier noch im Trikot der SG Lebach-Landsweile­r, hatte als Spielertra­iner des SV Walpershof­en in der wegen der Corona-Krise unterbroch­enen Saison allerlei Grund zum Jubeln.

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