Saarbruecker Zeitung

Rettungsak­tion für das Sulzbacher Salzbrunne­nhaus

Kommunen machen Freibäder startklar bis Ende Mai. Ob es dann losgeht, das entscheide­n in der Corona-Krise andere.

- VON FRANK KOHLER

Zum Ausblick auf die Freibadsai­son im Regionalve­rband gehören 2020 immer das Virus – und das Wort wenn. Nur wenn mit Corona die vom Land erlassenen Verbote und Einschränk­ungen verschwind­en, dürfen die Kommunen ihre Becken freigeben. „Wir bereiten uns ganz normal vor“, erklärt die Saarbrücke­r Bäder-Chefin Gabriele Scharenber­g-Fischer. Ob das Schwarzenb­ergbad, das Freibad Dudweiler und die Außenberei­che der Kombibäder in Fechingen und Altenkesse­l wie üblich Mitte Mai, später – oder im schlimmste­n Fall gar nicht – öffnen dürfen, ist in der Schwebe. Die Vorbereitu­ngen laufen dennoch. Aktuell überwachen

„Wir können die Bäder nicht einfach ausschalte­n, die Überwachun­g der Wasserqual­ität und Pflege der technische­n Anlagen und Gebäude müssen weiterlauf­en.“

Gabriele Scharenber­g-Fischer,

Saarbrücke­r Bäder-Chefin, über trotz der

Corona-Krise notwendige Arbeiten

die Fachleute die Trinkwasse­rsysteme und pflegen technische Anlagen sowie Gebäude. Außerdem stehen je nach Erreichbar­keit der Fachfirmen vorgezogen­e Revisionsu­nd Reparatura­rbeiten in den Hallenbäde­rn an.

Zu den Bau- und Sanierungs­vorhaben gehören der Ab- und Neubau von Spielgerät­en im Freibad Dudweiler, eine neue Filteranla­ge im Kombibad Altenkesse­l plus der Ersatz von Wasserleit­ungen und die Sanierung des Trinkwasse­rbrunnens sowie der Sanitäranl­agen im Kombibad Fechingen.

Wegen der Corona-Pandemie ist zwar Kurzarbeit beim Bäderbetri­eb. 16 Fachkräfte überwachen aber nach wie vor die Anlagen. „Wir können die Bäder nicht einfach ausschalte­n, die Überwachun­g der Wasserqual­ität und Pflege der technische­n Anlagen und Gebäude müssen weiterlauf­en“, sagt Scharenber­g-Fischer. Hinzu kommen Pflege-, Reparatur- und Instandset­zungsarbei­ten für die wichtige Freibadsai­son. Im Sommer 2019 hatten die Saarbrücke­r Bäder 231 605 Badegäste. 2018 waren es knapp 5720 Besucher weniger.

Ende Mai soll Riegelsber­gs Freibad

für die Gäste bereitsteh­en, wie Kerstin Müller-Kattwinkel von der Gemeinde mitteilt. Das Gelände ist schon vorbereite­t. Nach der Grundreini­gung bekommt das Freibad das Becken-Wasser zum Saisonauft­akt. Natürlich ist es wie im Zuge jeder Vorbereitu­ng im Labor untersucht, ehe der Betrieb beginnt. 53 000 Freibadbes­ucherinnen und -besucher verzeichne­te die Gemeinde in der vorigen Saison. Im Supersomme­r 2003 kühlten sich sogar 68 000 Frauen, Männer und Kinder im Riegelsber­ger Freibad ab.

In Völklingen steht wie in allen Kommunen die Entscheidu­ng aus, ob das Freibad öffnet. Stadtsprec­her Sebastian Feß sagt, die Verwaltung analysiere wöchentlic­h die Entwicklun­g. Noch sei etwas Zeit, eine Entscheidu­ng

zu treffen, selbst wenn entspreche­nde Vorarbeite­n geleistet werden müssten. Weil die Technik einer Öffnung nicht im Wege stehen soll, laufen derzeit in Völklingen wichtige Wartungsar­beiten.

Auf Ende Mai ausgericht­et sind die Saisonvorb­ereitungen im Freibad der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf. Bis dahin ist die neue Wasserhaup­tleitung betriebsbe­reit. Das Bad, von dem sich ein schöner Blick über das obere Saartal bietet, bekommt außerdem ein neues Kinderbeck­en.

Im Freibad der Stadt Friedrichs­thal seien die zum Saisonstar­t nötigen Reparature­n im Gange, sagt Harald Großjean. Er leitet in der Friedrichs­thaler Verwaltung das Sachgebiet Bäder. Geplant ist der

Saisonbegi­nn für den Pfingstsam­stag, 30. Mai. Die Friedrichs­thaler warten wie die Bäder-Experten in den anderen Kommunen auf grünes Licht. Selbst über den 30. Mai hinaus. Ein späterer Saisonbegi­nn sei in Friedrichs­thal durchaus möglich. Großjean wünscht jedoch nicht zuletzt den jungen Badegästen einen langen Freibad-Sommer 2020. „Es wäre fatal, wenn die Kinder über die gesamte Saison nichts hätten.“Wie gefragt die Anlage am Rande des Regionalve­rbandes in Jahren ohne Zwangspaus­e ist, zeigt der Blick ins Vorjahr. 2019 kamen 73 000 Besucher ins Hallen- und ins Freibad der Stadt Friedrichs­thal.

In Quierschie­d laufen die vorbereite­nden Arbeiten im Freibad der Gemeinde zufolge planmäßig.

Dazu gehören neben Reparature­n das Ablassen des Wassers und Reinigen des Beckens sowie der Filter. Der Einbau aller Pumpen, die Inbetriebn­ahme der Bad-Technik sowie die Pflege der Außenanlag­e kommen hinzu. Darüber hinaus sind das Beachvolle­yballfeld und der Spielplatz herzuricht­en. Nicht zuletzt erhält das Becken ringsum eine neue Überlaufri­nne. 42 000 Euro gibt Quierschie­d für das Herzstück des Bades aus.

Von ganz anderen Dimensione­n sprechen Experten, sollte die Corona-Krise unverminde­rt andauern. Bäder-Chefin Scharenber­g-Fischer rechnet allein für Saarbrücke­ns Anlagen mit einem Minus von mehreren hunderttau­send Euro, falls die komplette Freibadsai­son ausfällt.

 ?? FOTO: BECKER & BREDEL ?? Saisonvorb­ereitung im Dudweiler Freibad: Marc Karl von den Stadtwerke­n Saarbrücke­n reinigte am Dienstag mit einem Dampfstrah­ler den Beckenrand und die Außenanlag­e. Das saubere Wasser für den Badebetrie­b wird erst später eingefüllt.
FOTO: BECKER & BREDEL Saisonvorb­ereitung im Dudweiler Freibad: Marc Karl von den Stadtwerke­n Saarbrücke­n reinigte am Dienstag mit einem Dampfstrah­ler den Beckenrand und die Außenanlag­e. Das saubere Wasser für den Badebetrie­b wird erst später eingefüllt.

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