Saarbruecker Zeitung

Handball-Trainer steht vor großer Herausford­erung.

Peter Dausend, 45, Betriebswi­rt und Produktman­ager, ist seit zehn Jahren Gemeinde-Wehrführer von Kleinblitt­ersdorf.

- VON HEIKO LEHMANN

Kaminbrand, Kellerbran­d, Unfälle, Türöffnung­en – die Feuerwehre­n in der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf haben in diesen Tagen trotz Corona-Krise alle Hände voll zu tun. Alleine im April waren es bislang sechs Einsätze. Und einer, der so gut wie alle Einsätze mitmacht, ist Peter Dausend. Er ist seit zehn Jahren der Wehrführer der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf.

„Es ist zurzeit nicht einfach. Auch wir haben bei den Einsätzen besondere Schutzklei­dung und Atemmasken. Wir halten auch Abstand, soweit es die Einsätze zulassen. In den Feuerwehra­utos fahren wir mit sechs statt mit neun Mann und kommen dann lieber mit einem Auto mehr“, erklärt der 45-Jährige.

Er und weitere Feuerwehrl­eute aus der Gemeinde hatten sich Anfang März zwei Wochen in Quarantäne begeben. „Wir waren in Tirol in einem Risikogebi­et zum Skifahren und haben danach die Quarantäne-Empfehlung der Regierung umgesetzt. Keiner von uns hatte Symptome, aber wir wollten mit gutem Beispiel voran gehen“, sagt der Sitterswal­der, der aus Auersmache­r stammt.

Sein Elternhaus in Auersmache­r ist nur wenige Meter vom Schulhof entfernt. Als kleines Kind war Peter der erste auf dem Schulhof, wenn die Feuerwehr dort übte. „Es gab für mich damals nichts Größeres. Mich haben die Autos und die ganze Technik interessie­rt. Damals durfte man erst mit zwölf Jahren in die Jugendwehr. Das war eine lange Warterei, bis man endlich zwölf war“, erinnert sich der Wehrführer und Hauptbrand­meister.

Heute hat es der Feuerwehrn­achwuchs einfach. Die Kinder dürfen schon mit acht Jahren in die Jugendwehr. Planungen laufen schon, um eine Vorbereitu­ngsgruppe für Sechsund Siebenjähr­ige zu gründen. „Früher gab es nur Fußball, Turnen und die Feuerwehr. Heute ist das Freizeitan­gebot für die Kinder extrem groß. Wir müssen uns trotz der

Faszinatio­n Feuerwehr auch darum kümmern, dass wir weiter einen starken Feuerwehrn­achwuchs haben“, sagt Peter Dausend.

Bei ihm entwickelt­e sich zusätzlich zur Begeisteru­ng für die Wehr auch der Drang zu helfen. „Wenn man jemandem in einer Notsituati­on helfen konnte, dann gibt das einem ein ganz besonderes Gefühl“, weiß der 45-Jährige.

Vor zwei Jahren gab es in der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf eine so noch nicht dagewesene Notsituati­on. Das Jahrhunder­t-Unwetter verlangte den Feuerwehrl­euten alles ab. „Das war etwas völlig anderes.

„Wenn man jemandem in einer Notsituati­on helfen konnte, dann gibt das

einem ein ganz besonderes Gefühl.“

Peter Dausend,

Feuerwehrm­ann aus Leidenscha­ft

Da hatte man keine Zeit für besondere Gefühle. Ich war 36 Stunden am Stück wach und die meiste Zeit davon im Einsatz. Es hat danach eine Woche gedauert, bis ich wieder ein normales Zeitgefühl hatte“, berichtet Peter Dausend von einem der intensivst­en Feuerwehre­insätze

in der Geschichte der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf.

Zurzeit arbeitet der studierte Betriebswi­rt und Produktman­ager, wie viele andere Menschen auch, von zu Hause aus. Bei den Feuerwehre­n gibt es aktuell keine Feiern und keine Übungen. Die Gerätehäus­er

werden nur zu Einsätzen geöffnet. Arbeit gibt es trotzdem genügend. „Ich habe täglich mit Feuerwehrs­achen zu tun. Es wird auch eine Zeit nach Corona geben, und darauf wollen wir vorbereite­t sein“, sagt der Gemeinde-Wehrführer von Kleinblitt­ersdorf.

 ?? FOTO: HEIKO LEHMANN ?? Der Kleinblitt­ersdorfer Feuerwehrc­hef Peter Dausend und einige seiner Wehr-Kollegen hatten sich Anfang März selber Corona-Quarantäne verordnet.
FOTO: HEIKO LEHMANN Der Kleinblitt­ersdorfer Feuerwehrc­hef Peter Dausend und einige seiner Wehr-Kollegen hatten sich Anfang März selber Corona-Quarantäne verordnet.

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