Saarbruecker Zeitung

Vollbremsu­ng in der Formel 1 nicht ausgeschlo­ssen

- Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt, Stefan Regel

(dpa) Die Väter der modernen Formel 1 raten zur Vollbremsu­ng. Nach dem langjährig­en Geschäftsf­ührer Bernie Ecclestone empfiehlt auch der frühere Weltverban­dschef Max Mosley die Absage der kompletten Saison wegen der Corona-Pandemie. „Dann hätten die Teams und die Rennverans­talter Sicherheit, um planen und Maßnahmen ergreifen zu können. Zurzeit sind sie in der Schwebe, und viele verlieren Geld“, sagte der frühere Präsident des Internatio­nalen Automobilv­erbands Fia.

Auch in der Formel 1 herrscht wegen der Corona-Krise Stillstand. Die ersten neun der 22 geplanten Saisonläuf­e sind bereits abgesagt oder verschoben. Nach der Ankündigun­g von Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron, öffentlich­e Veranstalt­ungen bis Mitte Juli zu verbieten, muss wohl auch der für den 28. Juni angesetzte Grand Prix in Le Castellet verlegt werden. Formel-1-Sportchef Ross Brawn hatte zuletzt von einem möglichen Neustart der Saison im Juli in Europa gesprochen.

Der ehemalige Fia-Boss Mosley hält diese Taktik für falsch. „Mit Abwarten riskiert man, die Lage zu verschlimm­ern, ohne die Sicherheit zu haben, dass man etwas gewinnt“, erklärte der Brite. „Es gibt keine Garantie, dass die Rennen im Juli wieder starten können, und es wirkt zunehmend unwahrsche­inlicher“, sagte Mosley. Auch sein früherer Weggefährt­e Ecclestone hatte bereits mehrfach für einen Verzicht auf die Saison 2020 plädiert. „Man müsste die Formel 1 jetzt absagen. Für die ganze Saison. Denn keiner weiß genau, wie es weitergeht“, hatte der 89-Jährige bei Sport1 gesagt. Die Politik werde das Risiko einer Zulassung von Großverans­taltungen vorerst nicht übernehmen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany