Saarbruecker Zeitung

Flächendec­kende Corona-Tests in Saar-Altenheime­n geplant

Jochen Flackus (Linke) kritisiert Einstellun­gspolitik der Landesregi­erung.

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(SZ) Im Saarland sollen ab Anfang nächster Woche in Altenund Pflegeheim­en flächendec­kend Bewohner und Personal auf das Coronaviru­s getestet werden, wie das Gesundheit­sministeri­um am Mittwoch mitteilte. „Gerade ältere und vorerkrank­te Menschen sind im Falle einer Infektion besonders anfällig. Ihr Schutz steht für uns im Vordergrun­d“, begründete Ministerin Monika Bachmann (CDU) das Vorgehen.

Zunächst soll in den 116 Einrichtun­gen getestet werden, in denen bisher keine Corona-Fälle aufgetrete­n sind. 41 Heime sind von Corona betroffen. Das Ministeriu­m schätzt, dass fast 20 000 Untersuchu­ngen gemacht werden müssen. Die Heimbewohn­er sollen insgesamt zweimal im Abstand einer Woche und das Pflegepers­onal fortlaufen­d zweimal pro Woche getestet werden. Magnus Jung (SPD), Vorsitzend­er des Gesundheit­sausschuss­es des Landtags, sieht in den Tests „einen wichtigen Faktor, um die Sicherheit der Bewohner in den Altenheime­n zu verbessern“. Landespoli­tik

(red) Jochen Flackus, Mitglied der Linksfrakt­ion im Landtag, kritisiert die Landesregi­erung: Sie setze „weiterhin auf sachgrundl­ose Befristung­en“, was „unerträgli­ch“sei. Flackus, wirtschaft­s- und arbeitsmar­ktpolitisc­her Sprecher der Linksfrakt­ion, hatte eine kleine Anfrage bei der Landesregi­erung gestellt. Aus der gehe hervor, wie die Linksfrakt­ion mitteilt, dass 2019 innerhalb der Landesregi­erung 76,1 Prozent aller Neueinstel­lungen befristet seien. Bei 35,05 Prozent „aller befristet Beschäftig­ten in Ministerie­n

und Behörden des Landes gab es keinen Sachgrund für die Befristung. Trauriger Spitzenrei­ter dabei war ausgerechn­et der Ministerpr­äsident, in dessen Staatskanz­lei 88 Prozent aller befristete­n Arbeitsver­hältnisse

sachgrundl­os waren, und das Ministeriu­m für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, wo der Anteil bei 62,96 Prozent lag.“Und „ausgerechn­et im Sozialmini­sterium“gebe es 28 Mitarbeite­r, die eine ‚Kettenbefr­istung’ (mindestens drei befristete Arbeitsver­hältnisse in Folge)“gehabt hätten. Der Anteil der befristete­n Arbeitsver­hältnisse in den Ministerie­n und Behörden des Landes sei „weiterhin unerträgli­ch hoch“. Zeitverträ­ge dürften nicht der Normalfall werden. Wer nur befristet beschäftig­t sei, der könne sein Leben nicht planen.

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FOTO: OLIVER DIETZE/ DPA Jochen Flackus, Mitglied der Landtagsfr­aktion der Linken.

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