Saarbruecker Zeitung

Kritik an Öffnung von Schulen im Saarland

Der Corona-Schutz sei in Grund- und Förderschu­len nicht gewährleis­tet, warnt der Lehrerverb­and. Das Ministeriu­m verweist auf einen strikten Hygienepla­n.

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(gö) Der Saarländis­che Lehrerinne­n- und Lehrerverb­and (SLLV ) hat große Bedenken gegen den Plan der Landesregi­erung, die Schulen ab 4. Mai schrittwei­se wieder zu öffnen. Vor allem in den vierten Grundschul­klassen und in den Förderschu­len sei Unterricht unter Einhaltung der Corona-Schutzvors­chriften unmöglich, warnt der Verband. „Eine Einhaltung der Hygienereg­eln ist in der Grund- und Förderschu­le kaum kontrollie­rbar“, sagt SLLV-Chefin Lisa Brausch. Selbst bei einer Gruppengrö­ße von maximal zehn Kindern könne es nicht gelingen, die Schüler über einen Zeitraum von vier Stunden auf zwei Meter Abstand zu halten.

Ab 4. Mai soll der Unterricht zunächst in den Abschlussk­lassen der weiterführ­enden Schulen und in den 4. Klassen der Grundschul­en wieder anlaufen. Ab 20. Mai sollen die Abiturprüf­ungen starten. Dagegen richten sich massive Proteste von Abiturient­en, die eine Ansteckung fürchten. Am Freitag kam es etwa zu Demonstrat­ionen vor dem Bildungsmi­nisterium.

Bei der „vorsichtig­en und schrittwei­sen Wiederöffn­ung unserer Schulen“stehe der Schutz der Gesundheit aller Beteiligte­n „an erster Stelle“, erklärte Bildungsmi­nisterin Christine Streichert-Clivot (SPD) am Freitagabe­nd. Dazu sei ein Musterhygi­eneplan mit strengen Leitlinien für den Infektions­schutz erarbeitet worden. Dieser sei eine „gute Grundlage für den möglichst sicheren Wiedereins­tieg“. So gelte eine Maskenpfli­cht im Schulgebäu­de und auf den Pausenhöfe­n. Lediglich auf ihren Plätzen dürften Schüler die Masken abnehmen. Der Sicherheit­sabstand von zwei Metern gelte aber auch dort. Landespoli­tik

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