Saar-Gemeinden verärgert über Chaos bei der Maskenausgabe
Montag gilt im Saarland Maskenpflicht. Innenminister Klaus Bouillon (CDU) hat die Verteilung von fünf Millionen Mund-Nasenschutz-Masken als „Starterpaket“zugesagt. Jetzt sind die Kommunen in der Pflicht, diese an den Mann zu bringen. Das birgt allerdings Schwierigkeiten ob der Kurzfristigkeit der Situation.
Im Regionalverband Saarbrücken gibt es verschiedene Konzepte zur Verteilung. Während die Gemeinde Heusweiler auf Drive-In-Schalter in den einzelnen Ortsteilen setzt, teilen andere Städte und Gemeinden die Masken direkt an die Haushalte aus. Das Problem bestehe darin, dass bislang nicht geklärt sei, „wann und in welcher Menge“die Masken in den Kommunen eintreffen, erklärt Heusweilers Bürgermeister Thomas Redelberger (CDU). „Wir hätten uns mehr Vorlauf gewünscht“, sagt Stephan Strichertz, Bürgermeister von Kleinblittersdorf. Auch im Landkreis Saarlouis herrscht Ärger über das Vorgehen der Landesregierung. Die Masken seien noch nicht geliefert worden, personell sei man jedoch gut aufgestellt. Eine postalische Versendung erfolgt nicht saarlandweit, viele Gemeinden richten zentrale Ausgabestellen ein. Im Kreis St. Wendel liefen am Freitag die Telefone der Verwaltung heiß, Bürger wollen wissen, wie sie an die Masken kommen. Die Stadt hat sich zwischenzeitlich für eine Drive-In-Lösung entschieden. In St. Ingbert steht bisher lediglich fest, dass freiwillige Helfer die Masken flächendeckend in die Briefkästen der Bürger stecken sollen. „Vieles wissen wir aber erst, wenn die Masken wie versprochen am Sonntag in St. Ingbert angeliefert sein werden“, sagt Pressesprecher Florian Jung. Die SaarFDP kritisiert, dass die Kommunen von der geplanten Maskenverteilung erst aus den Medien erfahren hätten.
Regierungssprecher Alexander Zeyer (CDU) weiß um die Kritik, verweist aber auf den Zeitdruck, unter dem die Landesregierung stehe. „Die Landesregierung musste zunächst dafür sorgen, dass die Masken da sind. In den Gemeinden gibt es viele positive Beispiele für kreative Lösungen im Umgang mit der schwierigen Situation.“Eine zentrale Organisation der Maskenausgabe sei aus logistischen Gründen nicht möglich.