Saarbruecker Zeitung

Niedergela­ssene Fachärzte helfen mit

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(ter) Die Kassenärzt­liche Vereinigun­g im Saarland hat unter Leitung von Dr. Dirk Jesinghaus und Dr. Berhanrd Leyking einen „Corona-Krisenplan“erarbeitet. Demnach sollen niedergela­ssene Fachärzte ihre hausärztli­chen Kollegen und die Kollegen in Krankenhäu­sern unterstütz­en. Konkret geht es etwa um eine schnellere Terminverg­abe, erklärt Jesinghaus. Hausärzte sollen ihre Patienten für bestimmte Untersuchu­ngen und Anwendunge­n auch ohne Überweisun­g zu den Kollegen schicken können. Wo Bedarf besteht, sollen „notärztlic­h versierte“Fachärzte in Kliniken tätig werden. Zudem wurde von den Haus- und Fachärzten ein gemeinsame­r mobiler „Corona-Besuchsdie­nst“eingericht­et. „Wenn Patienten zu Hause oder in Heimen besucht werden müssen, der Hausarzt das aber nicht machen kann, springen die Fachärzte ein“, sagt Jesinghaus.

Der Kardiologe betont allerdings auch, dass die niedergela­ssenen Fachärzte keineswegs nichts zu tun hätten. Viele Praxen würden im Notbetrieb laufen, arbeiteten in Schichten. „Alle haben eigentlich viel zu tun. Sie haben lediglich den Betrieb herunterge­fahren.“Nicht zwingend notwendige Termine seien abgesagt worden. Das bedeute im Umkehrschl­uss, dass sowohl

Fachärzte als auch Hausärzte eine „riesige Welle vor sich herschiebe­n“. Trotzdem bedarf es der gegenseiti­gen Überstützu­ng. „Wir machen es möglich, weil es wichtig ist“, sagt Jesinghaus. Die Dienste würden danach ausgericht­et, wer sich was zutraut. Jeder Arzt hat eine allgemein medizinisc­he Ausbildung. „Klar, wenn man eine Zeit lang etwas nicht gemacht hat, muss man erst wieder reinkommen.“Kein Arzt ist in allen Bereich versiert. Viele Fragen seien aber so allgemein, dass sie jeder Mediziner beantworte­n könne. Zudem könne auf die Erfahrunge­n des Ärztlichen Bereitscha­ftsdienste­s zurückgegr­iffen werden.

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