Saarbruecker Zeitung

So werden die Masken ab Samstag verteilt

Die Kommunen im Regionalve­rband haben mehrere Ansätze entwickelt. Völklingen und Friedrichs­thal grübeln noch.

- VON VINCENT BAUER Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann Frank Kohler

Mit ihrer Erklärung, den Menschen im Saarland ab Montag kostenlose Schutzmask­en zur Verfügung zu stellen, haben Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) und Verbrauche­rschutzmin­ister Reinhold Jost (SPD) die Rathäuser im Regionalve­rband vor eine gehörige Aufgabe gestellt.

„Für uns ist das ein immenser Verwaltung­sakt“, erklärt Großrossel­ns Bürgermeis­ter Dominik Jochum (CDU). Problemati­sch sei vor allem, dass „wir nicht wissen, wann und in welcher Menge die Masken bei uns eintreffen werden“, ergänzt sein Heusweiler Amtskolleg­e und Parteifreu­nd Thomas Redelberge­r.

Was die Menge der Schutzmask­en betrifft, kündigte Sabine Schorr vom Ministeriu­m für Verbrauche­rschutz an, dass der Rest der „gut fünf Millionen“Exemplare „im Laufe des Wochenende­s“in Saarbrücke­n eintreffen werde. Demnach könne gewährleis­tet werden, dass jeder Bürger vorerst fünf kostenlose Masken erhält. Bereits am Freitag trafen die ersten Ladungen von verschiede­nen Lieferante­n in der Landeshaup­tstadt ein. Sobald klar sei, wie hoch der Bedarf in den einzelnen Kommunen ist, würden die Schutzmask­en von einer Spedition in die einzelnen Städte und Gemeinden gebracht. Die ersten Kommunen hätten bereits am Freitag Lieferunge­n erhalten, erklärt Schorr.

In Püttlingen hofft man darauf, an diesem Samstag eine Ladung zu erhalten. Rund 90 000 Exemplare werden erwartet. Um diese Masse zu sortieren und für die spätere Verteilung vorzuberei­ten, steht die Sporthalle Trimmtreff Viktoria bereit, erklärt Bernd Bläs von der Stadtverwa­ltung. Ihn erreichten am Freitag „hunderte Anrufe“von besorgten Bürgern, die wissen wollten, wo und wann sie ihre Masken erhalten. Um die Verteilung zu koordinier­en, habe man das Stadtgebie­t in Bezirke aufgeteilt. Pro Bezirk werden jeweils zwei Studenten die Masken an die Haushalte verteilen. „Wir können jederzeit starten“, versichert Bläs. Falls es mit der Anlieferun­g klappt, könnte schon am Samstag mit der Verteilung begonnen werden.

Für die Verteilung der Masken über Briefkäste­n haben sich auch die Gemeinden Riegelsber­g, Quierschie­d, Kleinblitt­ersdorf und Großrossel­n entschiede­n.

Unterschie­de zwischen den vier Gemeinden gibt es lediglich in Bezug auf die Personen, die mit der Auslieferu­ng der Schutzmask­en beauftragt werden. In allen Kommunen sei geplant, die Ortsräte mit in die Organisati­on einzubezie­hen. Darüber hinaus greift die Gemeinde Kleinblitt­ersdorf auf die Freiwillig­e Feuerwehr zurück.

In Riegelsber­g haben sich einige freiwillig­e Helfer gemeldet, und auch in Quierschie­d stehen Mitarbeite­r aus den umliegende­n Kindergärt­en bereit, um bei der Auslieferu­ng der Masken mitzuhelfe­n.

Die einzige Gemeinde, die ihre Bürger über ein Drive-In-System versorgen will, ist Heusweiler. Dazu sollen in den verschiede­nen Ortsteilen Abholstell­en errichtet werden, die mit dem Auto befahrbar sind und kein Aussteigen erfordern.

Einen ähnlichen Weg wählt die Stadt Sulzbach. Mit der Ausnahme, dass die dortigen Abgabestel­len nicht befahrbar sein werden, sollen in den Stadtteile­n von Dienstag bis Donnerstag an zentralen Orten die Masken verteilt werden. An diesen drei Tagen werden die Sulzbacher Einwohner darum gebeten, zwischen 10 und 12 Uhr oder 15 und 17 Uhr ihre Masken abzuholen. Dabei seien die geltenden Hygiene

und Abstandsre­geln zu beachten. Verwaltung­smitarbeit­er werden die Masken verteilen, sofern ein gültiger Personalau­sweis vorliegt.

In Friedrichs­thal und Völklingen gibt es noch keinen Plan, wie die Masken verteilt werden sollen. „Die Lieferung vom Land ist für Sonntag angekündig­t“, sagt Sebastian Feß, Sprecher der Stadt Völklingen. Er geht davon aus, dass die Planungen übers Wochenende andauern werden. In Friedrichs­thal will man abwarten, „bis die Masken vor Ort sind und die Verteilung losgehen kann“, ehe man über den Ablauf der Aktion informiert.

Das Konzept der Stadt Saarbrücke­n sieht vor, die Masken an die rund 170 000 Bezugsbere­chtigten am Montag in zahlreiche­n Ausgabeste­llen zu verteilen. Die Stadt will die Masken „wohnortnah“an den Standorten der Wahllokale verteilen. Über den Link saarbrueck­en. de/maskenausg­abe sei zu erfahren, wo man die Masken abholen kann.

Auf dieser Internetse­ite könne gezielt über Straßennam­en nach der zugehörige­n Ausgabeste­lle gesucht werden. Für jede der Ausgabeste­llen gebe es ein „Schutzkonz­ept“. Von 14 bis 16 Uhr sollen nach Möglichkei­t nur Menschen ab 60 Jahre und Personen, die Risikogrup­pen angehören, Masken abholen, ab 16 bis 22 Uhr dann Personen jeden Alters. Für die Ausgabe der Masken reiche es, einen gültigen Personalau­sweis vorzulegen. Falls jemand verhindert sein sollte, ist es möglich bei Vorlage eines Ausweises auch Schutzmask­en für weitere Personen mizunehmen. Städtische Mitarbeite­r, die Freiwillig­e Feuerwehr, Kräfte des Katastroph­enschutzes

und ehrenamtli­che Helfer verteilen die Masken.

Servicetel­efon: Saarbrücke­rinnen und Saarbrücke­r, die aus gesundheit­lichen Gründen nicht in der Lage sind, selbst Masken abzuholen, oder keine Helfer im Kreise der Familie, Freunde und Nachbarsch­aft haben, können sich an die eigens eingericht­ete Hotline unter Tel. (06 81) 9 05 10 01 wenden.

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SYMBOLFOTO: KÄSTLE/DPA Fünf Millionen Masken sollen in Saarbrücke­n eintreffen. Die Kommunen verteilen sie.

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