Agassi schwärmt mit 50 von Steffi Graf
Die Basketball-Bundesliga der Männer will in einem Turnier doch noch einen Titelträger für diese Saison ermitteln.
(sid) Klar ist: Sie wollen weitermachen. Am 30. Juni spätestens soll nach einem dreiwöchigen Turnier mit nur noch zehn von 17 Bundesligisten der neue deutsche Basketball-Meister der Männer feststehen. Der Corona-Krise zum Trotz. „Es ist ein innovatives und ambitioniertes Konzept“, betonte Ligachef Stefan Holz nach der einstimmigen
Ligachef Stefan Holz Entscheidung aller Vereine zum Weitermachen. Es gebe der BBL die große Chance, „ins Scheinwerferlicht zu rücken, es kann uns im Idealfall einen Schub geben.“
Doch abgesehen vom Willen, die Saison an einem noch nicht festgelegten Spielort mit einem Geisterturnier sportlich zu beenden, ist vor allem eines ungewiss: Wird die Politik, werden die Behörden zustimmen? Die zehn Mannschaften, die den Meister ausspielen wollen, sollen an einem Spielort zusammengezogen werden, unter Einhaltung aller Vorschriften hinsichtlich Hygiene und Sicherheit. Das „umfassende Konzept“hierfür ist nach Angaben von Holz „in Erarbeitung, wir werden das seriös vorbereiten.“Das Konzept ist offensichtlich stark an jenes der Deutschen Fußball-Liga (DFL) angelehnt.
Der Stichtag, oder „point of no return“, wie Holz es nennt, ist der 18. Mai: Bis dahin müsste das grüne Licht von oben kommen. Danach würden die zehn noch beteiligten
Clubs zunächst in eigener Halle trainieren. Bei Ankunft am Spielort, der am kommenden Montag bestimmt werden soll, müssten die Mannschaften isoliert werden. Gespielt würde das Turnier in zwei Gruppen zu je fünf Mannschaften, es folgen Viertel- und Halbfinale sowie Finale. „Wir werden die Leute rausholen aus dem normalen Leben. Das ist natürlich auch eine besondere Belastung“, sagte Gunnar Wöbke, Geschäftsführer der Fraport Skyliners: „Wir müssen uns um das Wohl unserer Spieler kümmern, die vier, fünf Wochen von ihren Familien getrennt sein werden. Das ist eine absolute Ausnahme-Situation.“
Besonderen Wert legt Ligachef Holz auf die Feststellung, „dass wir nach wie vor eine Liga sind, es gibt keine Clubs erster und zweiter Klasse“. Auch die Befürworter eines Abbruchs hätten ja für das Konzept zum Weiterspielen gestimmt. „Das war das Ziel, und das haben wir erreicht. Das ist ein ganz wichtiges Zeichen.“Einstimmigkeit heißt auch: Einstimmigkeit bei den Finanzen. Die sieben Vereine, die nicht mehr mitmachen, erhalten anteilig Fernseh-Geld. Etwaige Gewinne aus dem Endturnier bekämen sie jedoch nicht. Die zehn Vereine, die das nun stemmen, „müssten ja schon einen Vorteil haben“, sagte Holz. Allerdings fielen ja auch Kosten an für Unterbringung oder Hallenmiete, ebenso wie ein „sechsstelliger Betrag“für das Testverfahren“.
Die Kosten an den möglichen Spielorten werden auch bei der Wahl der Austragungsstätte eine Rolle spielen, betonte Holz. Noch ehe die BBL am Dienstag den Vereinen die Ausschreibung für das Endturnier zugeschickt hatte, hätten bereits „einige Vereine ihr Interesse hinterlegt“, berichtete er. Berlin ist wohl interessiert, auch Frankfurt oder Oldenburg denken über eine Bewerbung nach, München schließt dies ebenfalls nicht aus.
Ob dann auch alle Spieler bei den zehn Teams dabei sind, ist ungewiss. Einige Amerikaner etwa sind nach der Unterbrechung zurück in die USA geflogen. Sie müssten zurückgeholt werden und zunächst in Quarantäne. Aber wer am Ende auch immer das Parkett betreten wird – Holz ist überzeugt: „Wenn wir spielen, wird das keine Mogelpackung sein.“Und wenn’s nicht klappt: „Dann ist das eben so. Dann haben wir es aber auf jeden Fall versucht.“
„Es kann uns im Idealfall
einen Schub geben.“
über das geplante Basketballturnier
um die deutsche Meisterschaft