Erschwerte Trauerarbeit wegen Corona
Michael Gerstenmayer hat eine Technik erfunden, mit der sich Holz falten lässt. Das Ergebnis brachte ihm Auszeichnungen ein.
Wegen der Corona-Pandemie dürfen Bestattungen nur im engsten Familienkreis und nur unter Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Eine Trauerbegleiterin erklärt, dass die Situation Angehörige in große Hilflosigkeit versetzt.
Wandbilder, Wandverkleidungen und Möbeltüren aus Furnierholz – aus dem Saarland. Mit seiner „Celebrate Nature Series“versucht Michael Gerstenmayer, Schreiner in der fünften Generation, die Schönheit und Vielfalt der Natur zum Ausdruck zu bringen. Er entwickelte eine Technik, mit der sich Furnierholz falten lässt wie Papier: „Origami-Furnier“nennt sich das Endprodukt. Dabei legt er ein besonderes Augenmerk auf rohstoffsparende Techniken und arbeitet daher unter Anwendung von teils recycelten Materialien. „Was man wertschätzt, möchte man auch schützen“, sagt er.
Da ihm die handwerklichen Fähigkeiten bereits in die Wiege gelegt wurden, hegt er von klein auf die Leidenschaft, mit Holz und anderen Naturmaterialien Neues zu entwickeln. So suchte und fand er schließlich auch für Furnier einen neuen, besonderen Verwendungszweck. In seinem ersten Projekt wollte er ein Motorrad mit Elementen aus Furnierholz veredeln, so wie man es bereits von Motorbooten kennt. Zunächst versuchte der Schreiner, dies an einem Motorradtank umzusetzen. Einen verlässlichen Klebstoff zu finden, verlangte ihm einiges ab. „Es war handwerklich das Schwierigste, was ich bis dahin gemacht habe“, sagt Gerstenmayer. Doch nach etlichen Versuchen gelang es ihm schließlich, das Furnier mit Epoxidharz am Tank anzubringen. Durch eine Lackierung mit UV-beständigem 2K Bootslack im Anschluss ist das Ergebnis dann auch wind- und wetterfest. Geboren war das 3D-Furnier.
Als der Tank allen Bewährungsproben standhielt, veredelte er weitere Teile einer Suzuki LS 650 mit den furnierten Elementen. Ein Motorradhändler aus Mannheim wurde auf seine Arbeit aufmerksam und ermöglichte ihm, sein Werk auf verschiedenen Messen auszustellen. Auf der Motorradmesse in Saarbrücken wurde es sogar mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet.
Zur gleichen Zeit tüftelte der Schreiner schon an einer weiteren Idee: ein Fertigungsverfahren, mit dem sich ein Furnierblatt falten lässt wie Papier. Da die Initiative Furnier + Natur (IFN) bereits durch das furnierte Motorrad auf ihn aufmerksam wurde, nutzte er diese Gelegenheit, um dem Verein auch seine Idee eines „Origami-Furnier“vorzustellen. Da sie dort auf Begeisterung stieß, arbeitete Michael Gerstenmayer weiter an einer Technik, um seine Vorstellung in der Praxis umsetzen zu können. Auch dieses Mal schaffte er es, mit natürlichen Oberflächen sein künstlerisches Vorhaben umweltfreundlich umzusetzen. Das bearbeitete Furnierblatt wird dafür lösemittelfrei auf einen Träger aus recyceltem Baumstoffgewebe aufgeklebt. Obwohl das Endergbenis gerade einmal 600 Gramm wiegt (bei einer 59 mal 57 Zentimeter großen Platte), wirkt es äußerst stabil. Daraus entwickelte sich die „Celebrate Nature Series“, welche er dann im Januar dieses Jahres auf einer Messe
des IFN präsentierte. Dort traf er auf Nils Bader, der im Jahr 2013 den „Green Product Award“ins Leben rief. Daraufhin reichte Michael Gerstenmayer seine Produkte aus „Origami-Furnier“für die diesjährige Runde ein – mit Erfolg. Der Preis zeichnet die besten und nachhaltigsten Innovationen, Produkte und Services aus. Seine Wandbilder und -verkleidungen schienen der Jury zu gefallen, denn auch er gehörte zu den Erstplatzierten.
Auf Anfrage stellt Michael Gerstenmayer seine Produkte zukünftig in seiner „Einmann-Manufaktur“her.