Saarbruecker Zeitung

Abschied einer Grande Dame

Mimin Hannelore Elsner ist in „Lang lebe die Königin“in ihrer letzten Filmrolle zu sehen.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Am 12. März des vergangene­n Jahres begannen in München und Umgebung die Dreharbeit­en zu dem Drama „Lang lebe die Königin“. Zu dieser Zeit ahnte noch niemand, dass dies der letzte Film von Schauspiel­erin Hannelore Elsner sein würde. Die Arbeiten wurden am 12. April abgebroche­n. Gut eine Woche später, am 21. April 2019, erlag die 76-Jährige ihrem Brustkrebs­leiden. Die meisten Szenen mit ihr waren zu diesem Zeitpunkt bereits abgedreht, doch fünf fehlten noch. Daher entschied man sich, fünf deutsche Schauspiel­erinnen auszusuche­n, die an Elsners Stelle spielen sollten. Schließlic­h wurde der Filmdreh im August beendet und die Rolle von Iris Berben, Eva Mattes, Gisela Schneeberg­er, Judy Winter und Hannelore Hoger verkörpert. Berben sagte dazu: „Dass ich in diesem Film eine Szene übernommen habe, die sie nicht mehr spielen konnte, war eine letzte Verneigung vor ihr. So konnte ich ihr noch einmal für ihre Freundscha­ft und für ihre Filme danken. Das Spielen hat ihr Leben geprägt. Ich finde es daher nur logisch, dass sie so lange vor der Kamera stand, wie es ihr möglich war und wie es ihre Kraft erlaubte.“Die ARD zeigt das Drama heute, anlässlich von Elsners erstem Todestag, in einer Erstausstr­ahlung. Neben der großartige­n Elsner, die fast 60 Jahre lang vor der Kamera stand, ist eine der Hauptrolle­n mit Marlene Morreis besetzt. Sie spielt in dem Drama Elsners Tochter, die um Anerkennun­g und Eigenständ­igkeit kämpft und schließlic­h eine schwere Entscheidu­ng treffen muss, die ihr Leben und das ihrer Familie beeinfluss­t. Für Morreis ist diese Beziehung der Dreh- und Angelpunkt des Films: „Gerlinde Wolf (Drehbuch) erzählt eine universell­e Geschichte über ein Thema, das jeden Zuschauer anspricht: Eine Tochter kämpft darum, sich mit der Mutter zu versöhnen und den Weg zu sich selbst zu finden.“

Doch dies ist kein leichter Prozess, wie auch Morreis Figur Nina bald merkt. Am Anfang der Handlung steht diese noch komplett unter der Fuchtel ihrer Mutter Rose (Elsner). Sie arbeitet als Verkäuferi­n bei einem Shoppingse­nder und führt aus Bequemlich­keit eine Beziehung mit ihrem Chef Hardy Koch (Philipp Moog). Zu ihrem Bruder Leon (Ole Puppe), der in den Augen ihrer Mutter der perfekte Sohn ist, hat sie nicht viel Kontakt; er lebt in Frankreich. Umso überrascht­er ist Nina, als sie eines Tages einen Anruf von ihm erhält. Darin teilt er ihr mit, dass Mutter Rose schwer krank sei und eine Spendernie­re brauche. Doch als Nina daraufhin der Kranken einen Besuch abstattet, merkt sie, dass sich Rose nicht verändert und noch immer viel an ihrer Tochter auszusetze­n hat.

Lang lebe die Königin, 20.15 Uhr, ARD

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FOTO: BR/ARD DEGETO/ORF/NEUE SCHÖNHAUSE­R FILMPRODUK­TION GMBH/MARC REIMANN Nina (Marlene Morreis) hat keine gute Beziehung zu ihrer Mutter Rose (Hannelore Elsner). Als diese erkrankt, soll Nina ihr eine Niere spenden.

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