66 Corona-Tote in Alten- und Pflegeheimen im Saarland
(mju) 126 Personen, bei denen eine Corona-Erkrankung bestätigt war, sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums (Stand: 27. April) im Saarland verstorben. Mehr als jeder zweite Fall betrifft Bewohner eines Seniorenwohn- oder Pflegeheimes. Nach einer Aufstellung für den Corona-Krisenstab der Landesregierung (Stand: 26 April), die unserer Zeitung vorliegt, starben 66 betagte Heimbewohner. Sie hatten in der Regel schwere Vorerkrankungen. In der Vorwoche (Stand: 19. April) lag die Zahl der Corona-Todesfälle in den Heimen noch bei 48. Am stärksten trifft die Pandemie weiterhin die Senioren-Residenz „Viktoria“der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Püttlingen. Dort sind von 110 Bewohnern 23 verstorben. In der Vorwoche lag die Zahl der Sterbefälle bei 19. Aktuell sind 32 Heimbewohner und Pflegekräfte an dem Virus erkrankt.
Die Awo ist mit 26 Häusern und 2100 Bewohnern im Saarland der größte Betreiber von Senioreneinrichtungen. Ihr Sprecher Jürgen Nieser betont das außerordentliche Engagement des Pflegepersonals. Dies trifft auch auf das „Haus Daarle“mit 112 Plätzen auf dem Saarbrücker Rastpfuhl zu. Dort wird um sechs Bewohner getrauert, drei mehr als in der Vorwoche. Derzeit leben 25 Bewohner und 16 Mitarbeiter in Quarantäne.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Awo-Residenz steht das Johanna-Kirchner-Haus mit 191 Pflegeplätzen. Vier Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 sind hier aufgelistet. Zwei mehr als in der Vorwoche. 51 erkrankte Bewohner und 20 Mitarbeiter stehen unter Quarantäne. In Heusweiler im „Brigitte-Winkler-Haus“der Awo (124 Plätze) sind zwei Bewohner verstorben. 15 Pflegekräfte und sechs Bewohner sind infiziert.
Von den insgesamt 157 saarländischen Heimen sind nach jüngstem Stand 53 unmittelbar mit positiv getesteten Fällen in der Belegschaft und/oder den Bewohnern betroffen. Dazu zählen etwa die Alten- und
Behindertenhilfe-Einrichtungen der Barmherzigen Brüder in Kleinblittersdorf mit sechs Todesfällen. Zwei mehr als in der Woche zuvor. Ebenfalls sechs Todesfälle werden für das Haus von „Vitarium“-Pflegewohnen mit 54 Plätzen in Schmelz gemeldet. 19 Pflegekräfte und 17 Bewohner sind in Quarantäne. Für das Caritas-Senioren-Haus in Bischmisheim (62 Plätze) weist die Statistik drei Todesfälle (Vorwoche: zwei) aus. 20 Bewohner und sechs Mitarbeiter sind erkrankt. Und aus dem Heim St. Franziskus, das die Cusanus-Trägergesellschaft Trier (CTT) mit 72 Plätzen in Perl führt, werden zwei Sterbefälle gemeldet. Elf Mitarbeiter und 13 Bewohner sind in Quarantäne.