Saarbruecker Zeitung

Parkhaus-Betreiber ignoriert kritische Fragen

„Katastroph­aler Zustand“in der Tiefgarage an der Congressha­lle? Q-Park reagiert nicht auf unbequeme Vorwürfe.

- VON MARTIN ROLSHAUSEN

Es gibt Fragen, die das Unternehme­n Q-Park mag. „Ich bin an einem Dauerstell­platz interessie­rt. Wie kann ich einen solchen anfragen?“, ist so eine Frage. Oder: „Kann ich bei Q-Park mit EC- oder Kreditkart­e zahlen?“„Was muss ich tun, wenn ich mit Kreditkart­e eingefahre­n bin und meine Parkgebühr­en 50 Euro übersteige­n?“„Was ist die maximale Einfahrtsh­öhe?“„Wie bezahle ich meine Parkgebühr­en?“„Die Schranke steht offen, ohne dass ich meine Kreditkart­e zur Ausfahrt genutzt habe. Kann ich problemlos verdreckte­n Parkhäuser­n, in denen Müll rumliegt und die manchmal auch nach Urin riechen. Nach nicht vorhandene­n Toiletten. Nach Ausfahrten, die nur ein- statt zweispurig zu befahren sind und für Staus sorgen, manchmal auch zu Nachzahlun­gen wegen Zeitübersc­hreitung. Das sind die häufig gestellten Fragen der Menschen, die sich in der SZ-Redaktion melden.

Das hat auch der FDP-Stadtveror­dnete Helmut Isringhaus neulich getan. Er berichtete von einem „katastroph­alen Zustand“des Parkhauses an der Congressha­lle. „Hier finden sich Pinkelecke­n mit liegen gelassenen Textilien und vor allem ein Aufzug, der nicht funktionie­rt und angeblich zur Reparatur angemeldet ist“, teilte er mit. „Als Parkhaus für eine Congressha­lle beziehungs­weise Veranstalt­ungshalle ist dies so untragbar“, findet Isringhaus.

„Wie sind solche Zustände mit Ihrem selbst formuliert­en Qualitätsa­nspruch zu rechtferti­gen?“, wollte die SZ von Q-Park wissen. Schließlic­h wirbt das Unternehme­n damit, „einen Beitrag dazu leisten“zu wollen, „dass urbane Räume attraktive­r werden“. Q-Park verspricht auf seiner Internetse­ite: „Wir haben hohe Ansprüche an die Qualität unserer Parkobjekt­e und Dienstleis­tungen. Komfort, Sicherheit und die Wünsche unserer Kunden stehen für uns im Mittelpunk­t.“

Die SZ-Anfrage vom 20. April blieb bis zum Redaktions­schluss dieser Ausgabe unbeantwor­tet. So wie auch eine Anfrage zu Problemen im Parkhaus am Staatsthea­ter im Januar unbeantwor­tet blieb. Auf telefonisc­he Nachfrage am Mittwochvo­rmittag hieß es im deutschen Callcenter von Q-Park: Es werde sich sicher noch jemand melden.

Die automatisc­he Antwort auf die E-Mail aus der SZ-Redaktion am 20. April nutze das Unternehme­n, um auf die wirklich wichtigen Fragen zu sprechen zu kommen. „Bitte beachten Sie, dass aufgrund der aktuellen Situation derzeit ein sehr hohes E-Mail-Aufkommen besteht“, hieß es da. Und: „Uns ist bewusst, dass die von Ihnen an uns gesandte Mitteilung für Sie wichtig ist. Wir versichern Ihnen, dass wir Ihnen eine schnellstm­ögliche Rückmeldun­g zu ihrem Anliegen geben werden.“Dann kam statt der Antworten: „Sie haben weitere Fragen zum Thema Dauerparke­n? Werfen Sie doch einen Blick auf unsere Homepage oder nutzen Sie zur Anmietung eines Dauerstell­platzes unseren Online-Shop.“

 ?? ARCHIVFOTO: BECKER & BREDEL ?? 13 Parkplätze und -häuser betreibt Q-Park in Saarbrücke­n, der Vertrag zwischen der Stadt Saarbrücke­n und dem niederländ­ischen Unternehme­n wurde 1999 auf 50 Jahre abgeschlos­sen.
ARCHIVFOTO: BECKER & BREDEL 13 Parkplätze und -häuser betreibt Q-Park in Saarbrücke­n, der Vertrag zwischen der Stadt Saarbrücke­n und dem niederländ­ischen Unternehme­n wurde 1999 auf 50 Jahre abgeschlos­sen.

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