Parkhaus-Betreiber ignoriert kritische Fragen
„Katastrophaler Zustand“in der Tiefgarage an der Congresshalle? Q-Park reagiert nicht auf unbequeme Vorwürfe.
Es gibt Fragen, die das Unternehmen Q-Park mag. „Ich bin an einem Dauerstellplatz interessiert. Wie kann ich einen solchen anfragen?“, ist so eine Frage. Oder: „Kann ich bei Q-Park mit EC- oder Kreditkarte zahlen?“„Was muss ich tun, wenn ich mit Kreditkarte eingefahren bin und meine Parkgebühren 50 Euro übersteigen?“„Was ist die maximale Einfahrtshöhe?“„Wie bezahle ich meine Parkgebühren?“„Die Schranke steht offen, ohne dass ich meine Kreditkarte zur Ausfahrt genutzt habe. Kann ich problemlos verdreckten Parkhäusern, in denen Müll rumliegt und die manchmal auch nach Urin riechen. Nach nicht vorhandenen Toiletten. Nach Ausfahrten, die nur ein- statt zweispurig zu befahren sind und für Staus sorgen, manchmal auch zu Nachzahlungen wegen Zeitüberschreitung. Das sind die häufig gestellten Fragen der Menschen, die sich in der SZ-Redaktion melden.
Das hat auch der FDP-Stadtverordnete Helmut Isringhaus neulich getan. Er berichtete von einem „katastrophalen Zustand“des Parkhauses an der Congresshalle. „Hier finden sich Pinkelecken mit liegen gelassenen Textilien und vor allem ein Aufzug, der nicht funktioniert und angeblich zur Reparatur angemeldet ist“, teilte er mit. „Als Parkhaus für eine Congresshalle beziehungsweise Veranstaltungshalle ist dies so untragbar“, findet Isringhaus.
„Wie sind solche Zustände mit Ihrem selbst formulierten Qualitätsanspruch zu rechtfertigen?“, wollte die SZ von Q-Park wissen. Schließlich wirbt das Unternehmen damit, „einen Beitrag dazu leisten“zu wollen, „dass urbane Räume attraktiver werden“. Q-Park verspricht auf seiner Internetseite: „Wir haben hohe Ansprüche an die Qualität unserer Parkobjekte und Dienstleistungen. Komfort, Sicherheit und die Wünsche unserer Kunden stehen für uns im Mittelpunkt.“
Die SZ-Anfrage vom 20. April blieb bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe unbeantwortet. So wie auch eine Anfrage zu Problemen im Parkhaus am Staatstheater im Januar unbeantwortet blieb. Auf telefonische Nachfrage am Mittwochvormittag hieß es im deutschen Callcenter von Q-Park: Es werde sich sicher noch jemand melden.
Die automatische Antwort auf die E-Mail aus der SZ-Redaktion am 20. April nutze das Unternehmen, um auf die wirklich wichtigen Fragen zu sprechen zu kommen. „Bitte beachten Sie, dass aufgrund der aktuellen Situation derzeit ein sehr hohes E-Mail-Aufkommen besteht“, hieß es da. Und: „Uns ist bewusst, dass die von Ihnen an uns gesandte Mitteilung für Sie wichtig ist. Wir versichern Ihnen, dass wir Ihnen eine schnellstmögliche Rückmeldung zu ihrem Anliegen geben werden.“Dann kam statt der Antworten: „Sie haben weitere Fragen zum Thema Dauerparken? Werfen Sie doch einen Blick auf unsere Homepage oder nutzen Sie zur Anmietung eines Dauerstellplatzes unseren Online-Shop.“