Spekulationen um Rennen der Formel 1 in Hockenheim
Chef der Traditionsstrecke „gerne bereit“.
(sid) Drehen Ferrari-Star Sebastian Vettel und Weltmeister Lewis Hamilton doch noch ihre Runden auf dem Hockenheimring? Zumindest bei einem Geisterrennen? Im Corona-Terminchaos der Formel 1 scheint eine überraschende Deutschland-Rückkehr in diesem Jahr nicht mehr völlig ausgeschlossen. „Denkbar ist alles, wenn es wirtschaftlich sinnvoll und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben ist“, sagte Hockenheim-Geschäftsführer Jorn Teske am Mittwoch. Demnach habe das Formel-1-Management (FOM) beim Versuch, die Saison 2020 irgendwie zu retten, auch in Hockenheim angefragt.
„Es ist richtig, dass wir uns immer wieder mit Vertretern der Formel 1 im Austausch befinden“, sagte Teske: „Und natürlich sprechen wir dabei auch über die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Kalender der Formel 1.“Sollte es nun konkret werden, stünde die Strecke in der Kurpfalz „dafür gerne bereit“. Im vergangenen Jahr hatte die Königsklasse in Hockenheim noch Halt gemacht. In diesem Jahr war Deutschland dann aber aus dem Kalender geflogen, weil die Betreiber die hohen Antrittsgelder nicht mehr zahlen konnten und wollten.
Doch durch die Pandemie haben sich die Vorzeichen geändert. Den Rechteinhabern der Formel 1 geht es längst nicht mehr nur um die Antrittsgagen, die sie von den Strecken in Millionenhöhe bekommen. Schon zehn der ursprünglich 22 Rennen wurden wegen der Coronakrise abgesagt oder verschoben. Um nun wenigstens den TV-Partnern ein wertiges Produkt zu bieten, will man in diesem Jahr irgendwie noch auf 15 bis 18 WM-Läufe kommen. Die Lösung sollen zunächst Geisterrennen ohne Zuschauer sein, am 5. Juli soll es in Österreich losgehen. Bis Anfang September sollen weitere Rennen in Europa folgen – und hier könnte auch die Option Hockenheim interessant werden.
Der Zeitfaktor sei nicht allzu kritisch, Hockenheim würde „nicht viel“Vorlauf benötigen, sagte Teske: „Aber auch in diesem Fall müssten viele Fragen geklärt und der zum Tag X geltende gesetzliche Rahmen berücksichtigt werden.“Klar sei allerdings, „dass wir nicht die einzige Strecke sind, mit der die Formel 1 sprechen kann“, sagte Teske: „Wir werden für die Formel 1 nicht ins wirtschaftliche Risiko gehen.“