Saarbruecker Zeitung

Deutschlan­d darf hoffen, Brasilien muss bangen

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(dpa/ap) In Deutschlan­d sind bis Mittwochna­chmittag mehr als 158 600 Infektione­n mit dem Coronaviru­s registrier­t worden (Vortag Stand 16.15 Uhr: mehr als 157 200 Infektione­n). Mindestens 6069 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 16.15 Uhr: 6000). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländ­er berücksich­tigt. Die Reprodukti­onszahl lag nach Schätzunge­n des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Dienstag wieder bei 0,9. Das bedeutet, dass im Mittel fast jeder Infizierte eine weitere Person ansteckt und die Zahl der Neuerkrank­ungen leicht zurückgeht.

Spanien meldet derweil wieder mehr Todesopfer. Dort starben innerhalb eines Tages 325 Menschen an Covid-19, wie das spanische Gesundheit­sministeri­um am Mittwoch mitteilte. Seit Beginn der Pandemie sind mehr als 24 000 Infizierte in Spanien gestorben. Noch am Sonntag hatten die Behörden einen so niedrigen Stand bei den Totenzahle­n wie seit fünf Wochen nicht gemeldet – die Zahl der binnen 24 Stunden verzeichne­ten Toten auf 288 gesunken.

In Brasilien sorgt Präsident Jair Bolsonaro erneut mit Äußerungen zur Pandemie für Aufsehen. „Und? Es tut mir leid. Was soll ich tun? Ich bin Messias, aber ich vollbringe keine Wunder“, antwortete er vor der Präsidente­n-Residenz in Brasília am Dienstag auf die Frage eines Journalist­en zu den neuen, dramatisch­en Fallzahlen in Brasilien. Er spielte damit auf seinen zweiten Vornamen Messias an. Das größte Land in Lateinamer­ika hatte 474 Todesfälle durch das Coronaviru­s innerhalb von 24 Stunden registrier­t. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Covid-19-Pandemie. Die Zahl der Toten im Zusammenha­ng mit dem Virus stieg damit auf 5017 – und übertraf damit China, das offiziell 4643 Tote zählt. Die tatsächlic­hen Zahlen dürften unter anderem aufgrund fehlender Tests noch weitaus höher liegen. Krankenhäu­ser und Friedhöfe in verschiede­nen Städten sind bereits an ihre Grenzen geraten.

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