Saarbruecker Zeitung

Nukleare Abschrecku­ng für Bundesregi­erung weiter nötig

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(dpa) Die Bundesregi­erung hat die Bedeutung der atomaren Abschrecku­ng für die militärisc­he Sicherheit Deutschlan­ds nach einem Vorstoß der SPD-Spitze gegen das Verteidigu­ngskonzept bekräftigt. Dem Ziel einer Welt ohne Atomwaffen bleibe Deutschlan­d zugleich aber verpflicht­et, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Dies sei auch erklärtes Ziel der Verbündete­n und der Nato.

„Es gibt einige Staaten, die weiterhin nukleare Waffen als Mittel militärisc­her Auseinande­rsetzungen betrachten, und solange das so ist, besteht – aus unserer Überzeugun­g – die Notwendigk­eit zum Erhalt einer nuklearen Abschrecku­ng fort“, sagte Seibert.

„Diese nukleare Abschrecku­ng leistet für uns Deutsche die Nato. Insofern bekennt sich die Bundesregi­erung zur nuklearen Teilhabe der Nato als wichtigem Bestandtei­l

einer glaubwürdi­gen Abschrecku­ng im Bündnis“, sagte er. „Und in diesem Rahmen wird die Bundesregi­erung auch sicherstel­len, dass da ein angemessen­er Beitrag zum Erhalt dieser Fähigkeite­n der Nato durch Deutschlan­d geleistet wird.“Seibert verwies auf den Koalitions­vertrag, was auch ein Sprecher des Auswärtige­n Amtes bekräftigt­e.

SPD-Fraktionsc­hef Rolf Mützenich hatte am Wochenende gefordert, dass Deutschlan­d die Stationier­ung von US-Atombomben künftig ausschließ­en solle. Unterstütz­ung erhielt er vom SPD-Co-Vorsitzend­en Norbert Walter-Borjans.

Innerhalb der großen Koalition laufen Gespräche über den Ersatz für die überaltert­e Tornado-Flotte der Luftwaffe. Deutschlan­d setzt diese auch zur sogenannte­n nuklearen Teilhabe ein – ein Abschrecku­ngskonzept der Nato, bei dem Verbündete Zugriff auf US-Atomwaffen haben.

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