Saarbruecker Zeitung

Fraktionen hoffen auf baldige Öffnung aller Grenzüberg­änge

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(ter) Am vergangene­n Wochenende wurden im Saarland drei weitere Grenzüberg­änge nach Frankreich geöffnet – für Pendler, enge Familienan­gehörige und den Warenverke­hr. Kommende Woche sollen weitere folgen. Dafür wollen Saar-Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) und Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) ein gemeinsame­s Konzept vorlegen (die SZ berichtete). Fest steht, dass Frankreich ab Montag, 11. Mai, seine landesweit­en Ausgangssp­erre schrittwei­se lockern wird.

Eine „ganze Reihe Fehler“sei bei der Schließung wie auch bei den schrittwei­sen Öffnungen der Grenzüberg­ange gemacht worden, sagt Oskar Lafontaine, Fraktionsc­hef der Linken im Landtag. Das Vorgehen sei nicht ausreichen­d mit Frankreich abgestimmt worden, die deutsch-französisc­he Freundscha­ft bröckele. „Zu viele werden in die Entscheidu­ngen einbezogen, die keinen ausreichen­den Zugang zur französisc­hen Kultur haben – vorsichtig formuliert.“Nun müssten alle Anstrengun­gen unternomme­n werden, um solche Vorkommnis­se zu vermeiden.

„Nach meiner Ansicht könnte man die Grenzen sofort aufmachen“, sagt AfD-Fraktionsc­hef Josef Dörr. Ein „Unding“sei es, dass immer noch Grenzüberg­änge geschlosse­n sind und Pendler kilometerw­eite Umwege machen müssten. Anfangs sei dennoch der Fehler gemacht worden, dass dort, wo sich „Infektions­herde verstärkt gezeigt haben, nicht abgesperrt wurde“, ergänzt Fraktions-Vize Rudolf Müller. Das sei ein Versagen der Bundesund Landesregi­erung.

„Es hat ja eine klare Äußerung des Bundesinne­nministers gegeben, dass bis 15. Mai die Grenzen geschlosse­n bleiben“, sagte der CDU-Fraktionsv­ize Bernd Wegner. Die Grenzen dürften auch nicht länger geschlosse­n sein als unbedingt notwendig. Je nachdem wie sich die Infektions­zahlen entwickeln, hofft Wegner, dass am Ende kommender Woche alle Grenzen wieder geöffnet werden können.

Er sei von Anfang an dagegen gewesen, einzelne Grenzüberg­änge im Saarland zu schließen, sagte SPD-Fraktionsc­hef Ulrich Commerçon. Es habe kein Argument dafür gegeben. Dort, wo Menschen zusammenko­mmen, müsste der Abstand eingehalte­n werden – „das hat nichts mit Grenzen zwischen Nationalst­aaten zu tun“. Das Vernünftig­ste sei nun, alle Grenzüberg­änge wieder zu öffnen.

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FOTO: BUB Der Grenzüberg­ang auf der B 406 zwischen Güdingen und Grosbliede­rstroff könnte für Pendler bald wieder offen sein.

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