Saarbruecker Zeitung

Lafontaine verwahrt sich gegen Veröffentl­ichung in Linken-Magazin

- VON DANIEL KIRCH

Der Vorsitzend­e der Linksfrakt­ion im Landtag, Oskar Lafontaine, hat sich in ungewöhnli­cher Schärfe vom Landesvors­itzenden Thomas Lutze distanzier­t. Anlass ist ein Facebook-Beitrag von Lafontaine zur Rentenpoli­tik, den Lutze unter der Überschrif­t „Post von Oskar: Rentenexpe­rten? Scharlatan­e!“im Mitglieder­magazin der Saar-Linken abdrucken ließ, ohne die Zustimmung seines innerparte­ilichen Gegners eingeholt zu haben.

„Da viele Mitglieder wissen, dass Oskar Lafontaine die Arbeitswei­se

Thomas Lutzes, die Manipulati­on der Mitglieder­liste und die problemati­sche Kassenführ­ung im Landesverb­and ablehnt, kam es zu einer Reihe von Rückfragen, ob er die Arbeit des Landesvors­itzenden wieder unterstütz­e“, schreibt die Linksfrakt­ion auf Facebook. Tut er nicht.

In einem offenen Brief schreibt Lafontaine­s Sprecher Martin Sommer dem Parteichef der Linken: „Du weißt genau, dass Oskar Lafontaine mit Deiner Handlungsw­eise in den letzten Jahren absolut nicht einverstan­den ist und die Auffassung vertritt, dass Du der Linken im Saarland schweren Schaden zugefügt hast.“

Lafontaine sei nicht damit einverstan­den, dass ein Beitrag von ihm in einer Publikatio­n erscheine, in der auch Personen wie Andreas Neumann, der wegen eines gefälschte­n Doktortite­ls mit einem Strafbefeh­l belegt worden sei, ihre Texte veröffentl­ichen.

Der Aufforderu­ng, künftig keine Texte mehr von Lafontaine im Mitglieder­magazin zu übernehmen, will Lutze aber keine Folge leisten. „Ich wüsste nicht warum“, sagte Lutze. „Ich werde es auch künftig machen, wenn etwas Interessan­tes von ihm kommt. Viele Sachen von ihm sind interessan­t.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany