Saarbruecker Zeitung

Wirth will AfD-Landeschef werden

Das Lager des abgesetzte­n Parteichef­s Dörr wird einen eigenen Kandidaten stellen.

-

(ter/kir) Die saarländis­che AfD steht bei ihrem nächsten, noch nicht terminiert­en Landespart­eitag erneut vor einem Machtkampf der beiden rivalisier­enden Lager. Der Bundestags­abgeordnet­e Christian Wirth kündigte an, sich als AfD-Landeschef zu bewerben. Er rechnet allerdings damit, dass auch der Ende März vom Bundesvors­tand abgesetzte Parteichef Josef Dörr oder sein Stellvertr­eter Rudolf Müller antreten werden. Dörr sagte dazu: „Wir sind uns unter uns einig, wie wir es machen wollen.“Wer kandidiere­n wird, wollte er aber noch nicht sagen.

Der abgesetzte Landesvors­tand hatte mit seinem Antrag, bis zu einer endgültige­n gerichtlic­hen Entscheidu­ng über die Amtsentheb­ung im Amt bleiben zu können, keinen Erfolg (die SZ berichtete). Daher führt nun ein Notvorstan­d aus drei nicht-saarländis­chen Mitglieder­n des AfD-Bundesvors­tands den Landesverb­and. Dessen einzige Aufgabe ist es, einen Landespart­eitag vorzuberei­ten, auf dem ein neuer Landesvors­tand gewählt wird.

Dörr sagte dazu: „Egal welche Scharmütze­l hier vor Gericht ausgetrage­n werden, am Ende wird ein Parteitag stehen. Wir sind ganz zuversicht­lich, dass wir dort eine ganz klare Mehrheit haben, um eine neuen Vorstand zu wählen.“Auch Müller sagte, er sei sehr zuversicht­lich, dass die Mehrheiten beim Landespart­eitag „auf der vernünftig­en Seite“liegen werden.

Dörrs und Müllers Gegenspiel­er Wirth hofft darauf, dass sich die Gewichte in der Mitgliedsc­haft bis zu einem Parteitag zu seinen Gunsten verschiebe­n, wenn der Notvorstan­d die Mitglieder­kartei durchforst­et und zahlreiche Mitglieder, die keinen oder kaum Mitgliedsb­eitrag zahlen, mahnen und schließlic­h aussortier­en wird. Auch könne der alte Landesvors­tand jetzt kein Veto mehr gegen Neuaufnahm­en in den Kreisverbä­nden einlegen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany