Saarbruecker Zeitung

Staatsthea­ter beendet die Saison vorzeitig

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(ce) Das Saarländis­che Staatsthea­ter kann frühestens wieder zu Beginn der nächsten Spielzeit am 6. September seinen Vorstellun­gsbetrieb aufnehmen. Dies teilte das Kultusmini­sterium am Montag in einer Pressemitt­eilung mit. Demnach wird die aktuell laufende Spielzeit, die erst am 6. Juli beendet wäre, um rund acht Wochen verfrüht abgebroche­n. Dieses Modell – keine Öffnung mehr vor der Sommerpaus­e – hatte Intendant Bodo Busse in die jüngsten Abstimmung­sgespräche mit dem Rechtsträg­er, dem Kultusmini­sterium, mitgenomme­n (die SZ berichtete). Auch der kaufmännis­che Direktor Matthias Almstedt nahm an den Telefonkon­ferenzen teil und war in die Entscheidu­ng einbezogen.

„Wir haben uns schweren Herzens dazu entschloss­en, die Spielzeit bereits zum jetzigen Zeitpunkt zu beenden“, wird die Bildungs- und Kulturmini­sterin Christine Streichert-Clivot (SPD) in der Presseerkl­ärung zitiert. Man habe die Mitarbeite­r nicht in „andauernde­r Unklarheit“lassen wollen. Nun könnten sich alle gezielter auf die kommende Spielzeit vorbereite­n. Busse wiederum sprach von einem „schmerzlic­hen Schritt“.

Der SZ hatte er zuvor erklärt, dass erst mit einem klaren Zeitkorrid­or tragfähige Exit-Strategien aus dem Theater-Lockdown gefunden werden könnten. Deshalb blieb am Montag noch offen, wie ein Spielplan unter Corona-Bedingunge­n aussehen könnte, etwa ob es generell für alle Produktion­en neue Kammerspie­lformate und Distanz-Regiekonze­pte geben muss. Auch der Start für den Probenbetr­ieb, der üblicherwe­ise Wochen vor der Saisoneröf­fnung im September liegt, wurde nicht genannt. Ebenso wenig wurden Angaben über die vermindert­e Platz-Anzahl in den Spielstätt­en gemacht. Das Staatsthea­ter hatte kürzlich gegenüber der SZ über reduzierte Kapazitäte­n von nur mehr 140 bis 290 Plätzen im Großen Haus gesprochen, das 960 Sitze hat.

Wie die SZ aus sicherer Quelle erfuhr, hat sich das Theater vorgenomme­n, bis Mitte Juni für das Publikum Klarheit zu schaffen, wie der „Corona-Spielplan“2020/2021 aussieht.

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