Milch und einige Milchprodukte werden teurer
(dpa) Für einige Produkte müssen die Verbraucher in den kommenden Wochen tiefer in die Tasche greifen. Vor allem Milch und einige Milchprodukte werden teurer. So hat der Discounter Aldi nach neuen Lieferverträgen den Preis für Milch um sechs Cent je Liter in der untersten Preislage angehoben. Demnach kostet Milch mit 1,5 Prozent Fett jetzt in den Märkten 71 Cent je Liter und mit 3,5 Prozent Fett 79 Cent je Liter, wie Aldi Nord und Aldi Süd am Montag auf Anfrage der Deutschen Presseagentur mitteilten. Das entspricht einem Plus von 9,2 und 8,2 Prozent. Auch bei Speisequark stiegen die Preise demnach um sechs beziehungsweise fünf Cent je Packung und nach Fettkategorie.
Nach Angaben von Aldi Nord wurden darüber hinaus auch die Preise einiger weiterer Milchprodukte seit dem 2. Mai angepasst, darunter Kaffeesahne und Kondensmilch, Crème fraîche und Saure Sahne. Aldi Süd wollte sich zu weiteren möglichen Preisanhebungen neben Milch und Quark zunächst noch nicht öffentlich äußern. Erfahrungsgemäß gehen die beiden selbstständigen Schwesterunternehmen bei solchen Preisveränderung jedoch gemeinsam vor.
Zum 1. Mai treten üblicherweise neue halbjährliche Lieferverträge der Molkereien mit den einzelnen Lebensmittelhändlern für Milch und auch weitere Milchprodukte in Kraft. An den Preisen von Aldi orientieren sich erfahrungsgemäß weitere Supermarktketten bundesweit in der Kalkulation ihrer untersten Preislage. Für Butter gelten dagegen häufig nur monatliche Lieferverträge. Auch bei Käse ist die Dauer der Lieferverträge für die Waren und festgelegten Preise deutlich kürzer als bei Milch.
Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter führt die jüngsten Preiserhöhungen für Milch durch den Discounter Aldi vor allem auf die monatelangen Bauernproteste mit zahlreichen Aktionen in den Bundesländern und bei der Bundesregierung in Berlin zurück. Dabei wiesen zahlreiche Milchviehhalter mehrfach darauf hin, dass ein ruinöser Preiskampf bei den Milchprodukten auch zu einer Existenzgefährdung zahlreicher bäuerlicher Betriebe führe.
Anders als bei den Milchpreisen gibt es bei der Butter einen klaren Trend nach unten, berichtet Verbandssprecher Hans Foldenauer. Das wiege in der Folge für die bäuerlichen Betriebe noch schwerer als der gestiegene Milchpreis. Die Trinkmilch stehe nur für elf Prozent der Verarbeitungsmenge. Für die Milchbauern spitze sich die Situation auch wegen der Corona-Krise weiter zu. Denn ihnen fehlten derzeit bundesweit die Gastronomiebetriebe zur Abnahme ihrer Qualitätsprodukte.