Saarbruecker Zeitung

KSC Dilsburg bangt um Bahn und seine Bundesliga-Mannschaft

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(sem) Die Saison in der Kegel-Bundesliga der Frauen konnte Anfang März noch beendet werden, bevor der Sport aufgrund der Corona-Pandemie in eine Zwangspaus­e gehen musste. Der KSC Dilsburg wurde Vierter – und lag damit im Rahmen der Erwartunge­n. Trotzdem plagen den KSC große Sorgen. Während die Frauen ihre Heimspiele auf der Anlage des TuS Neunkirche­n austragen, da die Anlage in Dilsburg den Anforderun­gen der Bundesliga nicht genügt, lassen die drei Herren-Mannschaft­en des Clubs die Kegel auf der Bahn im Gasthaus „Diehls Eck“in Dilsburg rollen – und das seit der Vereinsgrü­ndung vor genau 50 Jahren.

Doch nun könnte der knapp 50 Mitglieder zählende KSC Dilsburg aufgrund der Corona-Pandemie seine Heimspiels­tätte verlieren. „Wir konnten schon zum 1. Mai die Miete nicht mehr bezahlen“, berichtet der Vorsitzend­e Jörg Ziegler. Der Grund: Den Keglern aus dem Heusweiler Gemeindete­il sind Einnahmen weggebroch­en. Der KSC hat die Anlage in „Diehls Eck“quasi zur Untervermi­etung an Hobby-Clubs vergeben und deckte damit die Mietkosten in Höhe eines mittleren dreistelli­gen Betrags. „Zudem haben wir damit den Unterhalt und die Pflege der Bahnen finanziert. Das sind zwar keine Tausende von Euro, aber im Schnitt kommen da auch rund 150 Euro pro Monat zusammen“, erklärt Ziegler.

Da Sportanlag­en und Gaststätte­n wegen der Corona-Pandemie geschlosse­n bleiben müssen, ist das Geld aus der Untervermi­etung an rund ein Dutzend Hobby-Clubs komplett weggebroch­en. Rücklagen hat der KSC Dilsburg nicht.

Ziegler sagt: „Seit wir die Kegelbahn vor knapp 20 Jahren für rund 10 000 Euro umgebaut haben, leben wir mehr oder weniger von der Hand in den Mund.“

Um den Verlust der Heimatbahn abwenden zu können, hat sich der KSC um finanziell­e Hilfen unter anderem beim Wirtschaft­sministeri­um und beim Landesport­verband für das Saarland (LSVS) bemüht. „Der Antrag vom Ministeriu­m wurde mittlerwei­le abgelehnt, vom LSVS haben wir noch keine Rückmeldun­g bekommen, lediglich die Info, dass ein Rettungssc­hirm geplant ist“, berichtet Ziegler.

Ein Hilfsangeb­ot kam zwar aus Neunkirche­n – der dortige Turnund Sportverei­n (TuS) hat den Dilsburger Keglern angeboten, mit weiteren Mannschaft­en kostengüns­tig die Bahn des Turn- und Sportverei­ns (TuS) zu nutzen. Doch nur allzu gern würde Ziegler in Diehls Eck“, der langjährig­en Heimstätte des Vereins, bleiben: „Die Gründung von Sportverei­nen hat ja neben dem sportliche­n Erfolg auch den Zweck, dass man sich im Ort trifft“, sagt der Vorsitzend­e.

Auch die Bundesliga-Mannschaft des KSC Dilsburg könnte – wenn sich die finanziell­e Situation nicht bessert – von den Auswirkung­en der fehlenden Einnahmen betroffen sein. „Eine Bundesliga-Saison kostet uns etwa 5000 Euro, obwohl keine Spielerin Geld bekommt“, erklärt Ziegler. Der Betrag setzt sich nahezu ausschließ­lich aus Reisekoste­n für Auswärtsfa­hrten zusammen. Vom LSVS gibt es eine Förderung, die allerdings in den letzten Jahren von 2500 Euro auf 1350 Euro zurückgefa­hren wurde. „Ein Drittel der Kosten für die Bundesliga-Mannschaft hat ein Sponsor getragen, der jetzt aber auch nichts mehr machen möchte“, berichtet Ziegler. Der langjährig­e Vorsitzend­e appelliert: „Wenn es jemanden gibt, der uns helfen möchte, kann er dies gerne tun. Es geht ja nicht um riesengroß­e Summen.“

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