Auch andere Länder lockern Beschränkungen
(afp) Rund 60 Millionen Italiener dürfen seit Montag wieder zum Spazierengehen und Sport nach draußen und auch ihre Verwandten wieder besuchen. Restaurants dürfen Essen zum Abholen verkaufen und weitere Geschäfte öffnen. Gleichzeitig nahmen Industrie und Bauwirtschaft den Betrieb wieder auf. Allerdings bleiben viele Einschränkungen bestehen: So darf niemand seine Heimatprovinz verlassen, in den öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht Maskenpflicht, und auch die Abstandsregeln müssen weiter eingehalten werden. Darüberhinaus hat jede der 20 Regionen eigene Regeln erlassen. Und die Schulen bleiben bis September geschlossen. In dem Land, das mit fast 29 000 Toten die höchste Opferzahl in Europa zu beklagen hat, hatte Regierungschef Giuseppe Conte bereits am Abend des 9. März die landesweite Ausgangssperre verkündet.
In Spanien, das wenige Tage nach Italien dichtmachte, wurde die Ausgangssperre bereits am Samstag gelockert. Seit Montag sind auch wieder kleinere Läden wie etwa Friseursalons unter Auflagen geöffnet. Cafés und Restaurants dürfen Essen zum Mitnehmen verkaufen. Wie schon am Vortag wurden nur noch 164 neue Todesfälle gemeldet. Die Zahl der Toten liegt nun bei insgesamt rund 25 500.
In Österreich kehrten nach sieben Wochen die Schüler der Abitur- und berufsbildenden Abschlussklassen in ihre Schulen zurück. Für alle anderen beginnt der Unterricht allerdings erst später. Auch Belgien und Portugal begannen, ihre vor Wochen verhängten Beschränkungen vorsichtig wieder zu lockern. In Belgien durften Unternehmen, die keine Privatkunden haben, wieder öffnen, und auch Busse und U-Bahnen sind mit Auflagen wieder im Betrieb. Doch angesichts der weltweit höchsten Corona-Sterberate wagten sich zunächst nur wenige Menschen auf die Straßen. Mit laut einer afp-Zählung insgesamt knapp 144 000 Toten ist Europa nach wie vor der am schwersten getroffene Kontinent.