Für Maek macht es keinen Sinn mehr
Verteidiger des FC Homburg beendet Karriere wegen anhaltender Knieprobleme.
(rti) Er ist neben Nico Zimmermann und seinem Homburger Teamkollegen Serkan Göcer einer von nur drei Spielern, der bei allen drei saarländischen Regionalligisten – dem 1. FC Saarbrücken, der SV Elversberg und dem FC Homburg – gekickt hat. Jetzt macht Kevin Maek überraschend Schluss mit dem Fußball. Anhaltende Verletzungsprobleme zwingen den Innenverteidiger des FCH, seine Karriere zu beenden.
„Ich hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Schmerzen gespielt. Deshalb musste ich die Entscheidung jetzt so treffen, auch wenn sie mir sehr schwer gefallen ist. Man will ja auch nach dem Fußball noch etwas vom Leben haben“, sagt der 31-Jährige mit hörbarer Enttäuschung in der Stimme.
Neben diversen „anderen Sachen, die immer wieder weh tun“, wie Maek berichtet, ist es aktuell einmal mehr das Knie, das dick geworden ist und Schmerzen verursacht. Während seine Kollegen seit letzter Woche wieder auf dem Trainingsplatz stehen und sich in Kleingruppen und unter strikten Hygienevorschriften für eine mögliche Fortsetzung des Spielbetriebs vorbereiten, ist Maek derzeit in seiner Heimatstadt Berlin. Der Spieler glaubt auch nicht mehr daran, dass er vor Ablauf seines Vertrags in Homburg zum 30. Juni nochmal einsteigen kann: „Das würde mit dem Knie keinen Sinn machen.“
Dass sich Maek seinen Abgang „anders gewünscht hatte“, ist leicht nachvollziehbar. Vor allem ein Traum ist mit der Entscheidung, den professionellen Fußball aufzugeben, endgültig geplatzt. „Ich hätte mir sehr gewünscht, mit dem FC Homburg noch einmal den Saarlandpokal zu gewinnen. Dann wäre ich der einzige Spieler gewesen, der mit allen drei Vereinen, mit Saarbrücken, Elversberg und Homburg, den Pokal gewonnen hätte“, bedauert der Abwehrrecke.
Der FCH steht aktuell im Viertelfinale des saarländischen Pokalwettbewerbs und müsste beim Saarlandligisten TuS Herrensohr antreten. Doch an eine Fortsetzung des Wettbewerbs glaubt Maek ebenso wenig wie an einen Neustart der vierthöchsten Fußball-Liga. „Das ist ja in der Regionalliga etwas ganz anderes als in der Bundesliga und der 2. Liga, wo sich die Vereine bei einer Fortsetzung des Spielbetriebs die aufwändigen Schutzmaßnahmen finanziell leisten können und hohe Fernsehgelder ausgeschüttet werden. Die Regionalliga ist ja keine reine Profiliga, wo alle Spieler wochenlang im Hotel bleiben können, wie das gefordert wird. Man muss auch an die Vereine denken, bei denen die Spieler neben dem Fußball arbeiten gehen. Denen kann man ja nicht einfach sagen, ihr bleibt jetzt zuhause. Woher soll das Geld kommen?“, fragt Maek, der für seine direkten und mitunter unbequemen Antworten bekannt ist. Wie zum Beweis ergänzt er: „Ich habe das Gefühl, dass es für den Verband nur darum geht, wie er gut dasteht. Aber man muss auch an die Spieler denken, die aufgrund deren Entscheidungen ihr Leben planen müssen.“
Mit der Planung, wie sein eigenes Leben nach dem Profifußball weitergeht, lässt sich Maek noch Zeit. „Meine Mama hat in Berlin eine große Sport-Reha. Ich könnte mir vorstellen, dort einzusteigen. Was ich am Ende machen werde, ist aber noch nicht entschieden“, sagt er.