Saarbruecker Zeitung

Der Tourismus im Norden steht wieder in den Startlöche­rn

Die Corona-Krise hat der Branche den traditione­llen Saisonbegi­nn ordentlich verhagelt. Doch ab Pfingsten scheint es wieder loszugehen.

- VON HELEN HOFFMANN, LINDA VOGT UND JOACHIM MANGLER Produktion dieser Seite: Iris Neu-Michalik, Robby Lorenz Frauke Scholl, Martin Wittenmeie­r

(dpa) Wochenlang mussten der Tourismus und das Gastgewerb­e in Norddeutsc­hland wegen der Corona-Krise in den Startlöche­rn verharren. Die Saison durfte nicht eröffnet werden. Doch nun können sich Reisende wieder auf Urlaub an den deutschen Küsten freuen – die Landesregi­erungen im Norden kündigten Lockerunge­n zu Pfingsten an. Ein Überblick:

Hotels: Ab dem 18. Mai stehen die Hotels in Mecklenbur­g-Vorpommern für Einheimisc­he bereit. „Ab dem 25. Mai werden wir auch für Gäste aus anderen Bundesländ­ern öffnen“, sagte Wolfgang Waldmüller, Vorsitzend­er des Tourismusv­erbands

Mecklenbur­g-Vorpommern, am Dienstag. Der Infektions­schutz sei wichtig, es gelte zunächst eine Kapazitäts­grenze von 60 Prozent.

In Niedersach­sen dürfen ab dem 25. Mai Hotels, Pensionen und Jugendherb­ergen touristisc­h genutzt werden. Das Ziel sei aber, die Gästezahl zu reduzieren, hieß es aus dem Wirtschaft­sministeri­um. Für Übernachtu­ngsangebot­e gilt eine Wiederbele­gungsfrist von mindestens sieben Tagen. Das bedeutet, dass ein Hotelzimme­r oder eine Unterkunft frühestens nach sieben Tagen wieder neu vergeben werden darf.

Gastronomi­e: Für die Gastronomi­e gelten nach Auskunft des Präsidente­n des Dehoga-Landesverb­ands Mecklenbur­g-Vorpommern, Lars Schwarz, klare Regeln. Die Gaststätte­n dürfen vom kommenden Samstag an zwischen sechs und 21 Uhr öffnen. Auch hier besteht die 60-Prozent-Regel. Es müsse reserviert werden, um bei Infektions­fällen die Nachverfol­gbarkeit zu gewährleis­ten. An den Tischen dürften sechs Personen sitzen, ein Mindestabs­tand von 1,50 Meter zwischen fremden Personen sei einzuhalte­n. Das Serviceper­sonal müsse einen Mund-Nasen-Schutz tragen, Gäste nicht.

In Niedersach­sen können Restaurant­s, Gaststätte­n, Cafés oder Biergärten vom 11. Mai an ebenfalls unter Auflagen wieder öffnen. Auch Restaurant­s können nur die Hälfte ihrer sonst üblichen Plätze vergeben, zudem gilt eine Reservieru­ngspflicht, die Kontaktdat­en der Kunden müssen erfasst werden.

Camping: Bei den rund 200 Campingplä­tzen in Mecklenbur­g-Vorpommern gibt es laut Verbandssp­recher Gerd Scharmberg keine 60-Prozent-Quote. Dafür müssten genügend große Abstände zwischen den Wohnwagen, Mobilen oder Zelten eingehalte­n werden. Die sanitären Anlagen seien so auszurüste­n, dass alle hygienisch­en Erforderni­sse zur Bekämpfung des

Coronaviru­s erfüllt werden.

In Niedersach­sen dürfen Dauercampe­r von Donnerstag an wieder auf ihren angestammt­en Platz. Andere Camping- und Wohnmobils­tellplätze können vom 11. Mai an unter Auflagen wieder öffnen.

Die jüngsten Entscheidu­ngen der Landesregi­erungen im Norden geben auch den Unternehme­rn die Hoffnung, dass von der Saison 2020 noch ein bisschen zu retten ist.

Auch in Schleswig-Holstein gibt es von Mitte Mai an Lockerunge­n in Gastronomi­e und Tourismus. „Wir wollen eine klare Perspektiv­e für alle Bereiche geben“, sagte Ministerpr­äsident Daniel Günther (CDU) am Dienstagna­chmittag.

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FOTO: IMAGO IMAGES Die Tourismus-Branche an Nord- und Ostsee kann wieder auf Gäste hoffen. Die Landesregi­erungen haben unter Auflagen grünes Licht gegeben.

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