Der Tourismus im Norden steht wieder in den Startlöchern
Die Corona-Krise hat der Branche den traditionellen Saisonbeginn ordentlich verhagelt. Doch ab Pfingsten scheint es wieder loszugehen.
(dpa) Wochenlang mussten der Tourismus und das Gastgewerbe in Norddeutschland wegen der Corona-Krise in den Startlöchern verharren. Die Saison durfte nicht eröffnet werden. Doch nun können sich Reisende wieder auf Urlaub an den deutschen Küsten freuen – die Landesregierungen im Norden kündigten Lockerungen zu Pfingsten an. Ein Überblick:
Hotels: Ab dem 18. Mai stehen die Hotels in Mecklenburg-Vorpommern für Einheimische bereit. „Ab dem 25. Mai werden wir auch für Gäste aus anderen Bundesländern öffnen“, sagte Wolfgang Waldmüller, Vorsitzender des Tourismusverbands
Mecklenburg-Vorpommern, am Dienstag. Der Infektionsschutz sei wichtig, es gelte zunächst eine Kapazitätsgrenze von 60 Prozent.
In Niedersachsen dürfen ab dem 25. Mai Hotels, Pensionen und Jugendherbergen touristisch genutzt werden. Das Ziel sei aber, die Gästezahl zu reduzieren, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium. Für Übernachtungsangebote gilt eine Wiederbelegungsfrist von mindestens sieben Tagen. Das bedeutet, dass ein Hotelzimmer oder eine Unterkunft frühestens nach sieben Tagen wieder neu vergeben werden darf.
Gastronomie: Für die Gastronomie gelten nach Auskunft des Präsidenten des Dehoga-Landesverbands Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, klare Regeln. Die Gaststätten dürfen vom kommenden Samstag an zwischen sechs und 21 Uhr öffnen. Auch hier besteht die 60-Prozent-Regel. Es müsse reserviert werden, um bei Infektionsfällen die Nachverfolgbarkeit zu gewährleisten. An den Tischen dürften sechs Personen sitzen, ein Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen fremden Personen sei einzuhalten. Das Servicepersonal müsse einen Mund-Nasen-Schutz tragen, Gäste nicht.
In Niedersachsen können Restaurants, Gaststätten, Cafés oder Biergärten vom 11. Mai an ebenfalls unter Auflagen wieder öffnen. Auch Restaurants können nur die Hälfte ihrer sonst üblichen Plätze vergeben, zudem gilt eine Reservierungspflicht, die Kontaktdaten der Kunden müssen erfasst werden.
Camping: Bei den rund 200 Campingplätzen in Mecklenburg-Vorpommern gibt es laut Verbandssprecher Gerd Scharmberg keine 60-Prozent-Quote. Dafür müssten genügend große Abstände zwischen den Wohnwagen, Mobilen oder Zelten eingehalten werden. Die sanitären Anlagen seien so auszurüsten, dass alle hygienischen Erfordernisse zur Bekämpfung des
Coronavirus erfüllt werden.
In Niedersachsen dürfen Dauercamper von Donnerstag an wieder auf ihren angestammten Platz. Andere Camping- und Wohnmobilstellplätze können vom 11. Mai an unter Auflagen wieder öffnen.
Die jüngsten Entscheidungen der Landesregierungen im Norden geben auch den Unternehmern die Hoffnung, dass von der Saison 2020 noch ein bisschen zu retten ist.
Auch in Schleswig-Holstein gibt es von Mitte Mai an Lockerungen in Gastronomie und Tourismus. „Wir wollen eine klare Perspektive für alle Bereiche geben“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstagnachmittag.