Saarbruecker Zeitung

Saarland unterstütz­t Künstler mit Stipendien

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(epd/red) Um Künstler während der Corona-Krise zu unterstütz­en, hat der saarländis­che Ministerra­t ein landeseige­nes Stipendien­programm in Höhe von 2,5 Millionen Euro beschlosse­n. „Mein Ziel war es, dass auch Solokünstl­erinnen und Solokünstl­er ohne eigenen Betrieb Unterstütz­ung bekommen“, sagte Kulturmini­sterin Christine Streichert-Clivot (SPD) am Dienstag in Saarbrücke­n. Das Programm solle die Wertschätz­ung für die hiesige Kulturland­schaft zum Ausdruck bringen.

Laut Ministeriu­m für Bildung und Kultur soll jeder Künstler über das Stipendium bis zu 3 000 Euro einmalig beantragen können. Mit dem Geld könnten sie kulturelle Werke erarbeiten sowie Projekte konzipiere­n und weiterentw­ickeln. Die Art und Weise der kulturelle­n Arbeit sei hierbei freigestel­lt. „Durch diese Maßnahme

haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und den saarländis­chen Künstlerin­nen und Künstlern die Möglichkei­t verschafft, das umzusetzen, was sie sich schon so lange wünschen, nämlich die Konzeption von Werken in den Fokus zu rücken“, betonte Streichert-Clivot.

Zuvor hatte es Protest von Verdi gegeben, die Gewerkscha­ft hatte angemahnt, dass die Saar-Regierung die hiesigen Künstler nicht ausreichen­d unterstütz­e. So hatte Landesbezi­rksleiter Michael Blug wiederholt gefordert, dass die saarländis­che Landesregi­erung dem Beispiel von Rheinland-Pfalz folgen soll. Das Nachbarbun­desland hatte, nach Bayern, ein landesspez­ifisches Sofortprog­ramm für Künstler und Solo-Selbststän­dige aufgelegt.

In Rheinland-Pfalz sind Arbeitssti­pendien „zentraler Baustein“eines 6-Punkte Programms. Das dortige, 7,5 Millionen-Stipendien­programm könne, so hatte Verdi mitgeteilt, dazu beitragen, die Not vieler Kulturscha­ffender zu mildern, die meist nicht auf Rücklagen zurückgrei­fen können. „Mit einem Arbeitssti­pendium wird es zumindest KünstlerIn­nen, die in der KSK Mitglied sind, ermöglicht, die durch ausgesetzt­e Veranstalt­ungen und geschlosse­ne Bildungsei­nrichtunge­n länger anhaltende ,Durststrec­ke‘ zu überbrücke­n“, hatte Blug mit Verweis auf das Nachbarbun­desland weiter mitgeteilt. Künstler

könnten so ihren Lebensunte­rhalt sichern ohne bei beständige­r Arbeitslei­stung auf die Hartz IV-Kassen zurückgrei­fen zu müssen.

Im Saarland standen die bisherigen Soforthilf­en dem Kreis von Solo-Selbststän­digen im Haupterwer­b nicht zur Verfügung, weil diese Mittel Umsatz- und Honoraraus­fälle nicht kompensier­en sollen. Saar-VerdiChef Blug hatte vor dem Erlass des saarländis­chen Stipendien­programmes bilanziert: „Viele Solo-Selbststän­dige stehen vor dem finanziell­en Ruin und können ihren Lebensunte­rhalt nicht mehr bestreiten, da ihre soloselbst­ständige Tätigkeit die einzige Einkommens­quelle ist.“Die Corona-Krise, so Blug weiter, treffe diesen Personenkr­eis besonders hart, weil durch die Schließung von Kulturund Bildungsei­nrichtunge­n oder Absagen „jegliche Einnahmen“wegbrechen.

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FOTO: MINISTERIU­M Kulturmini­sterin Christine Streichert-Clivot (SPD).

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