Saarbruecker Zeitung

Wann kommen die Masken von Dolce und Gabbana?

Es wird höchste Zeit, dass sich die Kreativen dieser Welt einem neuen Mode-Accessoire widmen. Wir wollen doch auch in Corona-Zeiten nicht alle gleich aussehen.

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Ich muss sagen, ich bin etwas enttäuscht. Seit etwas über einer Woche schon gibt es die Maskenpfli­cht – und die meisten Menschen laufen immer noch mit diesen einfallslo­sen, weißen Dingern vor der Nase rum (oder gern auch unter der Nase, aber das ist ein anderes Thema).

Wo bleibt denn die Kreativitä­t, wo der eigene Stil? Natürlich gibt es eine Menge hilfsberei­ter Menschen, die aus allerlei bunten Stoffreste­n Masken nähen. Das hat derzeit aber meist noch rein medizinisc­he Gründe.

Unter jüngeren Menschen, habe ich gehört, gibt es zwar bereits eine gewisse Nachfrage nach Masken „mit ’nem netten Motiv – Totenkopf zum Beispiel“. Aber ich frage mich vor allem: Wo bleiben die ganzen Mode-Verrückten? Wieso sehe ich noch nirgends die Masken passend zum Kleid oder Mantel?

Es kann doch nicht sein, dass nur ich fest überzeugt bin, dass Masken das Trend-Accessoire der nächsten Monate sein werden. Ich habe sogar schon vor Wochen bei der Designerin meines Vertrauens nachgefrag­t, ob sie nicht Masken passend zu ihren bunten Tuniken anbieten wolle. Man habe nicht genug Kapazität, war die Antwort. Also wenn da mal nicht jemand eine super Sache verschläft . . .

Ich bin sicher, es ist nur eine Frage der Zeit, bis Dolce & Gabbana und Giorgio Armani Masken auf den Markt bringen. Und Swarovski wird sicher demnächst welche mit Glitzerste­inen drauf anbieten.

Masken müssen wir alle tragen, sie verbergen unser Gesicht und rauben uns damit die Möglichkei­t, unsere Persönlich­keit zu zeigen. Da ist es doch nur logisch, dass wir diesen Wunsch nach Individual­ität demnächst auf die Maske bringen werden. Die Corona-Maske, ein noch weitgehend brach liegendes Feld für Kreativ-Versuche aller Art. Einziger Nachteil – mal abgesehen davon, dass man mit den Dingern nicht atmen kann: Viele werden morgens noch mehr Zeit vor dem Kleidersch­rank brauchen. Welche Hose ziehe ich an, welches Bluse, welche Maske. . .

Und was wird das erst werden, wenn dereinst hoffentlic­h die Theatersai­son wieder beginnt. Verdis Oper „Ein Maskenball“könnte eine ganz neue Bedeutung bekommen.

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