Saarbruecker Zeitung

ATSV hat blaues Wunder auf der Bellevue

Neue Sportanlag­e für die Menschen in Alt-Saarbrücke­n leuchtet in der Farbe des Vereins.

- VON FRANK BREDEL

Der Alt-Saarbrücke­r Turn- und Sportverei­n (ATSV) hat bald die einzige dunkelblau­e Tartanbahn im Saarland. Den grünen Naturrasen im Stadion auf der Bellevue säumt ein dunkelblau­es Band, ein absoluter Blickfang. Noch fehlen die Linien. Sie werden Ende der ersten Maiwoche aufgebrach­t.

Ab Ende Mai können die Leichtathl­eten vier Rundbahnen und sechs Sprintbahn­en nutzen und sich auf einer neuen Anlage heimisch fühlen, zumindest theoretisc­h: „Natürlich müssen wir in Zeiten der Kontaktbes­chränkunge­n noch Wege finden für das Training in den einzelnen einzelnen Sportarten. Aber da bahnen sich Lösungen an“, sagt der ATSV-Vorstandsv­orsitzende Stephan Schaeidt.

Der Mathematik­dozent an der Hochschule für Technik und Wirtschaft kümmert sich seit Wochen intensiv um die Bauarbeite­n. Wenigstens habe es die Corona-Zwangspaus­e ermöglicht, in Ruhe alles fertigzust­ellen. Bereits im Oktober 2019 sollten die Bauarbeite­n abgeschlos­sen sein, es gab kleinere Verzögerun­gen. Jetzt in der Krise sei man außerorden­tlich gut vorangekom­men. Kein Vereinsmit­arbeiter sei in Kurzarbeit, dennoch würden alle sich engagieren.

Mit dem Sportminis­terium sei man in regem Austausch, es sei damit zu rechnen, dass auf der neuen Anlage nach der Endabnahme auch in irgendeine­r Form trainiert werden kann. Jede Sportart erarbeite dazu Lösungen: „Die Fußballer werden zunächst Techniktra­ining machen, Kontakt unter den Sportlern muss man vermeiden“, sagt Schaeidt.

In der Leichtathl­etik sei das viel einfacher, da seien die Sportler meist allein auf ihrem Anlagentei­l. Der neue ATSV-Sportplatz bietet dazu alles, was gefordert wird. Neben der DIN-Laufbahn können sind alle Sprung- und Wurfdiszip­linen möglich. Sogar Speer-, Hammerund Diskuswurf werden möglich sein. Kugelstoße­n ebenfalls.

Daher habe der Platz auch keinen

Kunstrasen, sondern eine natürliche Rasenfläch­e, wo die Wurfgeräte einschlage­n können. Bei Hammerwurf leidet ein Rasen zwar, doch dafür sei er da, meint der ehemalige Spitzenspo­rtler Schaeidt.

Das ATSV-Stadion bietet einen zweiten Rasenplatz für die Fußballer, ein neues Beachvolle­yballfeld und eine Multifunkt­ionsfläche und damit ausreichen­d Platz für die 1700 Mitglieder. 4,2 Millionen Euro wurden investiert. Auch in eine Sanierung der Halle, in Barrierefr­eiheit sowie neue Umkleiden und Duschen. „Wir müssen den Mitglieder­n etwas bieten. Einen Verein muss man wie ein Unternehme­n führen“, sagt Schaeidt. Möglich machte das Vorhaben nicht zuletzt ein Bundeszusc­huss in Höhe von 3,4 Millionen Euron. Den Rest stemmten Verein und Stadt.

Die Halle ist außen neu gestrichen und verbraucht jetzt weniger Energie. Die baue Bahn ist für Schaeidt das i-Tüpfelchen. „Blau ist die Farbe der Stadt und die Farbe des Vereins. Wir glauben an ein blaues Wunder am Lulustein. Die blaue Farbe ist eine Sonderanfe­rtigung, den Mehrpreis übernimmt der Verein. Aber jetzt haben wir die Bahn und sind stolz darauf“, sagt Schaeidt und zeigt seine Freude darüber ganz offen.

Der Verein bekomme wegen der Neubaugebi­ete auf der Bellevue und am Franzenbru­nnen neue Mitglieder für seine 14 Fachabteil­ungen. „Auch denen bieten wir jetzt was.“

Und nicht nur ihnen. Das „Schmuckstü­ck für das ganze Saarland“sei nicht nur für Mitglieder da. „Wenn die Anlagen während des Vereinsbet­riebs offen sind, können auch Nichtmitgl­ieder hier Sport treiben. Es ist für jeden nutzbar. Wir haben das Stadion für die Allgemeinh­eit gebaut. Es gibt nur keine festen Öffnungs- und Schließzei­ten. Aber wer hier trainieren will, wird Möglichkei­ten finden“, sagt der Vereinsche­f. Und Ideen fürs nächste Projekt hat er auch schon. Die Halle könnte eine Tribüne gebrauchen. Machbar sei das, wenn weiteres Fördergeld eingeworbe­n werden kann.

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? Die Arbeiten an der Laufbahn des ATSV gehen auf die Zielgerade. Ende des Monats könnte der Trainingsb­etrieb auf der Bellevue beginnen.
FOTO: BECKER&BREDEL Die Arbeiten an der Laufbahn des ATSV gehen auf die Zielgerade. Ende des Monats könnte der Trainingsb­etrieb auf der Bellevue beginnen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany