SFV hofft auf schnelle Freigabe für Trainingsbetrieb
Schleswig-Holstein ermöglicht als erster Landesverband in Deutschland die Rückkehr auf den Fußballplatz – unter Wahrung der Corona-Regeln.
(cor) Geht’s raus und spielt’s Fußball. Dieses von Franz Beckenbauer stammende Zitat könnte sehr bald auch für hunderttausende Amateur- und Freizeitkicker wieder gelten. Denn aus dem hohen Norden kommt ein Hoffnungsschimmer für die, denen das liebste Hobby seit Wochen fehlt: Der Fußballverband Schleswig-Holstein (SHFV) hat als ersten Landesverband in Deutschland den Trainingsbetrieb für alle Mannschaften – auch Kinder und Jugendliche – mit sofortiger Wirkung wieder erlaubt.
„Eine Differenzierung nach Sportarten erfolgt nicht. Entscheidend ist, dass bei der Ausübung ein Mindestabstand von 1,5 Metern dauerhaft nicht unterschritten wird. Da in der Ersatzverkündung der Landesverordnung von der Ausübung kontaktfreier Sport- und Bewegungsarten die Rede ist, haben wir uns bei den zuständigen Stellen explizit erkundigt, ob ein Fußball-Trainingsbetrieb unter Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabstands und der weiteren Bedingungen möglich ist. Dies wurde bestätigt“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.
Die Hygienemaßnahmen bleiben dabei bestehen. Umkleiden, Duschen, Gemeinschaftsräume und Clubheime bleiben geschlossen, Zuschauer sind nicht erlaubt, Abstände müssen eingehalten werden. „Die sportliche Leitung des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbands hat ein Konzept zur Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs unter Einhaltung der geltenden Beschränkungen erarbeitet“, heißt es beim SHFV: „Sobald dieses Konzept
freigegeben wird, werden wir es den Vereinen umgehend zukommen lassen, um damit bei einer Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs behilflich zu sein.“Der SHFV unterscheidet dabei ausdrücklich nicht in Jugend, Aktive, Männer und Frauen.
Im Saarland hat der Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken seit zweieinhalb Wochen Erfahrung mit Training in kleinen Gruppen und unter Einhaltung der Vorgaben gesammelt. „Wir halten uns strikt an die Bestimmungen der Deutschen Fußball-Liga. Das ist schon ein organisatorischer Kraftakt. Wie weit das bei kleinen Amateurvereinen umsetzbar ist, hängt letztlich auch von der zulässigen Gruppengröße ab“, sagt FCS-Sportdirektor Marcus Mann: „Die Entscheidung an sich ist für viele Menschen ein Schritt zurück in Richtung Normalität, auch wenn wir bei Abständen von 1,5 Metern ja noch weit von dem Fußball weg sind, den wir kennen. Es ist eher sportliche Betätigung mit Ball, aber immerhin das.“
Der Saarländischen Fußballverband hat die Vorgehensweise im Norden der Republik nicht nur zur Kenntnis genommen. „Natürlich haben wir in Deutschland ein föderales System, und es entscheiden die Ortspolizeibehörden und Gesundheitsämter vor Ort“, sagt Andreas Schwimm, der Geschäftsführer des SFV: „Wir stehen bereits im engen Austausch mit dem Behörden im Saarland und hoffen auf Rückmeldung im Laufe des Mittwochs.“Vielleicht rollt der Ball dann bald auch wieder auf allen saarländischen Sportplätzen.