Saarbruecker Zeitung

Saarländer werden auf Antikörper getestet

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2600 Saarländer sollen an einer Antikörper-Teststudie teilnehmen. In acht bis 14 Tagen sollen die in Frage kommenden Teilnehmer einen Brief erhalten. Das Gesundheit­sministeri­um erhofft sich die, die Corona-Dunkelziff­er im Land ermitteln zu können.

(ter) 2600 Saarländer­innen und Saarländer werden demnächst für eine Antikörper-Studie ausgewählt (wir berichtete­n). In acht bis 14 Tagen sollen nach Angaben des Gesundheit­sministeri­ums die in Frage kommenden Teilnehmer einen Brief erhalten. Derzeit arbeite man an den Details, sagte am Dienstag Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU). Rund 100 000 Euro kostet das Saarland die groß angelegte, repräsenta­tive Studie.

Zahlreiche Anfragen von Menschen, die freiwillig an der Studie teilnehmen wollen, hätten das Ministeriu­m in den vergangen Tagen erreicht. Bachmann betonte jetzt nochmals, dass die Teilnehmer per Zufallspri­nzip ausgewählt werden. Welchen Altersgrup­pen teilnehmen sollen, und ob auch Kinder für die Studie ausgewählt werden, stehe noch nicht fest.

Was fest steht: Den Teilnehmer­n wird in einem der drei Testzentre­n im Saarland Blut abgenommen. „Im Idealfall auch ein Rachenabst­rich“, erklärte Bachmann. Außerdem müssen die Teilnehmer einen Fragebogen ausfüllen über ihren aktuellen Gesundheit­szustand und wie sich zu Beginn der Pandemie gefühlt hatten. Sollte eine Blutentnah­me nicht in einem Testzentru­m möglich sein, „kann dies auch im eigenen Haushalt erfolgen“. Die Proben werden anschließe­nd in der Virologie am Universitä­tsklinikum in Homburg untersucht. Die Teilnahme an der Studie ist im Übrigen nicht verpflicht­end. Man kann sie auch ablehnen.

Das Ministeriu­m erhofft sich durch die Studie, das Infektions­geschehen des Coronaviru­s besser zu verstehen. Außerdem soll ermittelt werden, wie hoch die Dunkelziff­er im Durchschni­tt lag. „Die Ergebnisse sind auch grundlegen­d für die weitere Vorgehensw­eise im Saarland, auch hinsichtli­ch der gesetzlich­en Regelungen und der Rückkehr in eine verantwort­ungsvolle Normalität“, sagte Bachmann. Auf einen genauen Zeitpunkt, wann die Ergebnisse vorliegen werden, wollte sich Bachmann nicht festlegen.

Als erstes Bundesland hatte das Saarland flächendec­kend in Pflegeeinr­ichtungen getestet. „Über 20 000

Bewohner und Mitarbeite­r wurden seit dem 21. April getestet. Als Ergebnis ist festzuhalt­en, dass alle 130 getesteten Einrichtun­gen frei von Corona-Infektione­n waren“, sagte Bachmann. In dieser Woche startet eine zweite Testrunde. Dieses Mal werden allerdings nur die Beschäftig­ten getestet. „Dies ist wichtig, da die Mitarbeite­r durch den engen Kontakt besonderen Risiken ausgesetzt sind“, erklärte die Ministerin.

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