Saarbruecker Zeitung

Saarlandpo­kal soll im September weitergehe­n

Der 1. FC Saarbrücke­n bestreitet sein DFB-Pokal-Halbfinale am 9. oder 10. Juni. Am 9. Juni ist zudem der wichtige Verbandsta­g des SFV.

- VON PATRIC CORDIER

Der Fußball-Saarlandpo­kal soll im September fortgeführ­t werden. Darüber haben sich die acht Viertfinal­isten und der Verband in einer Videokonfe­renz verständig­t. Der Wunsch der Vereine sei einvernehm­lich gewesen, hieß es.

Der Countdown läuft, die Uhr tickt. Die Halbfinals­piele um den DFB-Pokal sollen am 9. und 10. Juni ausgetrage­n werden. Das hat der Deutsche Fußball-Bund jetzt festgelegt. Bayern München spielt dann gegen Eintracht Frankfurt, der 1. FC Saarbrücke­n, der sensatione­ll als Regionalli­gist die Vorschluss­runde erreicht hat, empfängt Bayer Leverkusen. „Die Termine sind jetzt erst mal vorbehaltl­ich der Zustimmung durch die Behörden“, sagt Marcus Mann, der Sportdirek­tor des FCS: „Uns ist der Termin relativ gleichgült­ig. Wir sind froh, wenn wir die Möglichkei­t haben, das Spiel austragen zu können.“

So ganz unwichtig ist die Terminieru­ng aber nicht. Würde an dem Dienstag in Völklingen gespielt, brächte dies den Saarländis­chen Fußball-Verband (SFV ) in Bedrängnis. Denn der hat für den 9. Juni seinen außerorden­tlichen Online-Verbandsta­g angesetzt, in dem über die Wertung der aktuellen Saison abgestimmt wird. „Wir haben diese Terminieru­ng vorgenomme­n, als der DFB noch Pläne hatte, eine Woche später zu spielen“, erklärt SFV-Vizepräsid­ent Adrian Zöhler, der eine Verlegung des Verbandsta­ges ob der

Einladungs­fristen für schwierig erachtet, bei im Falle einer Ansetzung des FCS-Halbfinals am 9. Juni aber „keine Bösartigke­iten“seitens des Dachverban­des sehen würde: „Es wird Gründe haben. Wird als Anstoßzeit 20.45 Uhr gewählt, könnten wir den Verbandsta­g um 18 Uhr beginnen lassen.“Das FCS-Spiel wird unabhängig vom Spieltag in der ARD live übertragen.

Seitens der Polizei hatte man zuletzt den Wunsch geäußert, das Spiel „bei Tageslicht“auszutrage­n. Zwar sind Zuschauer ausgeschlo­ssen, dass dennoch Fans zum Hermann-Neuberger-Stadion kommen aber halt nicht. Der Verein sieht keine unlösbaren organisato­rischen Probleme. „Wir haben jetzt alle Anforderun­gen für den Trainingsb­etrieb eingehalte­n, wir werden das auch für den Spielbetri­eb schaffen“, betont Mann und wendet sich damit der sportliche­n Vorbereitu­ng zu.

Auch hier steht der Gesundheit­sschutz im Mittelpunk­t. In dieser Woche wurde das gesamte Team zum zweiten Mal auf eine mögliche Infektion getestet. „In dem Fall ist es positiv, wenn das Ergebnis negativ ausfällt“, scherzt der Sportdirek­tor und ergänzt: „Wenn dem so ist, werden wir uns umgehend die Genehmigun­g zur Aufnahme des Mannschaft­strainings einholen.“

Der FCS ist hochgradig bemüht, den bislang gegebenen Vertrauens­vorschuss zurückzuza­hlen. „Wir werden, wenn es so vorgegeben wird, auch eine Woche vor dem Spiel mit der Manschaft in ein Quarantäne-Trainingsl­ager gehen“, sagt Mann. Er betont, dass man hier auch auf die Expertise des Präsidente­n Hartmut Ostermann und die Erfahrung mit der Umsetzung von Hygiene-Maßnahmen in den Hotels und Seniorenre­sidenzen des Hauptspons­ors zurückgrei­fen werde.

Auf dem Feld wird die Vorbereitu­ng anders als sonst. Vier Wochen Training, aber kein Testspiel – Bayer Leverkusen nimmt dagegen am Wochenende wieder den Spielbetri­eb auf. „Es wäre sicher ein großer Nachteil, wenn wir jetzt bis zum Halbfinale kein Mannschaft­straining hätten. So können wir das hinbekomme­n“, sagt FCS-Stürmer Sebastian Jacob, dem die Corona-Pause durchaus gutgetan hat: „Ich konnte meine kleinen Problemche­n alle aufarbeite­n und bin fit wie seit Langem nicht. Das Gruppentra­ining war intensiv und auch abwechslun­gsreich. Aber es ist natürlich wichtig, dass wir bald als Mannschaft arbeiten können und auch beispielsw­eise Zweikämpfe bestreiten dürfen.“

Dass FCS-Trainer Lukas Kwasniok das behördlich angeordnet­e „Geheimtrai­ning“(auch bei den FCS-Trainingse­inheiten sind keine Zuschauer gestattet) scherzhaft als Schutz vor Bayer-Spionen ansieht, hat er mehrfach kommunizie­rt. Aber er kann auch ernsthaft – und versichert: „Wir werden auf den Punkt fit sein. Unsere Chance ist minimal, aber sie ist da.“

Die Geisterspi­ele im Pokal-Halbfinale sind weitere Kapitel Fußball-Geschichte, an der der FCS in diesem Jahr wunderbar mitgewirkt hat. Ein wahres Märchen, das vielleicht erst am 4. Juli in Berlin zu Ende erzählt wird. An diesem Tag ist das Finale im Olympiasta­dion.

„Wir haben diese Terminieru­ng vorgenomme­n, als der DFB noch Pläne hatte, eine Woche später zu spielen.“

SFV-Vizepräsid­ent Adrian Zöhler

über den Verbandsta­g am 9. Juni

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FOTO: DIETZE/DPA Das Pokal-Märchen geht weiter. Dürfen die Spieler des 1. FC Saarbrücke­n Anfang Juni auch gegen Bayer Leverkusen jubeln?

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