Saarlandpokal soll im September weitergehen
Der 1. FC Saarbrücken bestreitet sein DFB-Pokal-Halbfinale am 9. oder 10. Juni. Am 9. Juni ist zudem der wichtige Verbandstag des SFV.
Der Fußball-Saarlandpokal soll im September fortgeführt werden. Darüber haben sich die acht Viertfinalisten und der Verband in einer Videokonferenz verständigt. Der Wunsch der Vereine sei einvernehmlich gewesen, hieß es.
Der Countdown läuft, die Uhr tickt. Die Halbfinalspiele um den DFB-Pokal sollen am 9. und 10. Juni ausgetragen werden. Das hat der Deutsche Fußball-Bund jetzt festgelegt. Bayern München spielt dann gegen Eintracht Frankfurt, der 1. FC Saarbrücken, der sensationell als Regionalligist die Vorschlussrunde erreicht hat, empfängt Bayer Leverkusen. „Die Termine sind jetzt erst mal vorbehaltlich der Zustimmung durch die Behörden“, sagt Marcus Mann, der Sportdirektor des FCS: „Uns ist der Termin relativ gleichgültig. Wir sind froh, wenn wir die Möglichkeit haben, das Spiel austragen zu können.“
So ganz unwichtig ist die Terminierung aber nicht. Würde an dem Dienstag in Völklingen gespielt, brächte dies den Saarländischen Fußball-Verband (SFV ) in Bedrängnis. Denn der hat für den 9. Juni seinen außerordentlichen Online-Verbandstag angesetzt, in dem über die Wertung der aktuellen Saison abgestimmt wird. „Wir haben diese Terminierung vorgenommen, als der DFB noch Pläne hatte, eine Woche später zu spielen“, erklärt SFV-Vizepräsident Adrian Zöhler, der eine Verlegung des Verbandstages ob der
Einladungsfristen für schwierig erachtet, bei im Falle einer Ansetzung des FCS-Halbfinals am 9. Juni aber „keine Bösartigkeiten“seitens des Dachverbandes sehen würde: „Es wird Gründe haben. Wird als Anstoßzeit 20.45 Uhr gewählt, könnten wir den Verbandstag um 18 Uhr beginnen lassen.“Das FCS-Spiel wird unabhängig vom Spieltag in der ARD live übertragen.
Seitens der Polizei hatte man zuletzt den Wunsch geäußert, das Spiel „bei Tageslicht“auszutragen. Zwar sind Zuschauer ausgeschlossen, dass dennoch Fans zum Hermann-Neuberger-Stadion kommen aber halt nicht. Der Verein sieht keine unlösbaren organisatorischen Probleme. „Wir haben jetzt alle Anforderungen für den Trainingsbetrieb eingehalten, wir werden das auch für den Spielbetrieb schaffen“, betont Mann und wendet sich damit der sportlichen Vorbereitung zu.
Auch hier steht der Gesundheitsschutz im Mittelpunkt. In dieser Woche wurde das gesamte Team zum zweiten Mal auf eine mögliche Infektion getestet. „In dem Fall ist es positiv, wenn das Ergebnis negativ ausfällt“, scherzt der Sportdirektor und ergänzt: „Wenn dem so ist, werden wir uns umgehend die Genehmigung zur Aufnahme des Mannschaftstrainings einholen.“
Der FCS ist hochgradig bemüht, den bislang gegebenen Vertrauensvorschuss zurückzuzahlen. „Wir werden, wenn es so vorgegeben wird, auch eine Woche vor dem Spiel mit der Manschaft in ein Quarantäne-Trainingslager gehen“, sagt Mann. Er betont, dass man hier auch auf die Expertise des Präsidenten Hartmut Ostermann und die Erfahrung mit der Umsetzung von Hygiene-Maßnahmen in den Hotels und Seniorenresidenzen des Hauptsponsors zurückgreifen werde.
Auf dem Feld wird die Vorbereitung anders als sonst. Vier Wochen Training, aber kein Testspiel – Bayer Leverkusen nimmt dagegen am Wochenende wieder den Spielbetrieb auf. „Es wäre sicher ein großer Nachteil, wenn wir jetzt bis zum Halbfinale kein Mannschaftstraining hätten. So können wir das hinbekommen“, sagt FCS-Stürmer Sebastian Jacob, dem die Corona-Pause durchaus gutgetan hat: „Ich konnte meine kleinen Problemchen alle aufarbeiten und bin fit wie seit Langem nicht. Das Gruppentraining war intensiv und auch abwechslungsreich. Aber es ist natürlich wichtig, dass wir bald als Mannschaft arbeiten können und auch beispielsweise Zweikämpfe bestreiten dürfen.“
Dass FCS-Trainer Lukas Kwasniok das behördlich angeordnete „Geheimtraining“(auch bei den FCS-Trainingseinheiten sind keine Zuschauer gestattet) scherzhaft als Schutz vor Bayer-Spionen ansieht, hat er mehrfach kommuniziert. Aber er kann auch ernsthaft – und versichert: „Wir werden auf den Punkt fit sein. Unsere Chance ist minimal, aber sie ist da.“
Die Geisterspiele im Pokal-Halbfinale sind weitere Kapitel Fußball-Geschichte, an der der FCS in diesem Jahr wunderbar mitgewirkt hat. Ein wahres Märchen, das vielleicht erst am 4. Juli in Berlin zu Ende erzählt wird. An diesem Tag ist das Finale im Olympiastadion.
„Wir haben diese Terminierung vorgenommen, als der DFB noch Pläne hatte, eine Woche später zu spielen.“
SFV-Vizepräsident Adrian Zöhler
über den Verbandstag am 9. Juni