Saarbruecker Zeitung

Regionalve­rband: Ausbau der Kitaplätze in Völklingen reicht nicht

- VON MARKUS SAEFTEL

Zwei Projekte zum Ausbau der Kindertage­sstätten in Völklingen stehen am Montag auf der Tagesordnu­ng des Stadtrates. Die evangelisc­he Kindertage­sstätte im Stadtteil Fürstenhau­sen soll um vier auf sechs Gruppen erweitert werden. So könnten in einem Neubau zusätzlich­e 22 Krippen- und 50 Kindergart­enplätze entstehen, schreibt die Verwaltung in der Beschlussv­orlage für den Stadtrat. Die Stadt soll bauen, der Verbund Evangelisc­her Kindertage­seinrichtu­ngen im Saarland betreibt die Kita. Das macht sie jetzt schon, aber nur in zwei Gruppen. 4,2 Millionen Euro betragen voraussich­tlich die Baukosten. Die Stadt rechnet mit einer Bauzeit von fünf Jahren. Die Kosten teilen sich Land, Stadt und Regionalve­rband, teilt Lars Weber, Pressespre­cher des

Regionalve­rbandes mit. Die Lebenshilf­e Völklingen gGmbH will außerdem eine Kindertage­sstätte in Völklingen-Wehrden betreiben, in der behinderte und nicht-behinderte Kinder gemeinsam betreut werden. 75 Jungen und Mädchen im Alter von 8 Wochen bis zur Einschulun­g könnten hier versorgt werden. Rund eine Million Euro der Gesamtkost­en müsse die Stadt übernehmen, teilt die Verwaltung in einer zweiten Sitzungsvo­rlage mit.

Der Regionalve­rband hatte im Januar in einem Papier der Jugendhilf­eplanung deutlich gemacht, dass das derzeitige Angebot an Krippenund Kindergart­enplätzen in Völklingen bei Weitem nicht ausreicht. Bis zum Kindergart­enjahr 2022/23 würden 243 Plätze für die Kinder über drei Jahre fehlen. Zu den Krippenplä­tzen schrieb der Regionalve­rband: „Eine Elternbefr­agung 2013 hat eine Bedarfsquo­te von 31,5 Prozent ergeben, was 376 Plätzen entspräche. Das Angebot einschließ­lich der Plätze in der Tagespfleg­e erreicht diese Zahl nicht annähernd.“Selbst durch bereits laufende Ausbaumaßn­ahmen wie zum Beispiel in der Kita Rheinstraß­e bleibe es bei einer „deutlichen Unterdecku­ng“. Ohne die beiden oben beschriebe­nen neuen Ausbaumaßn­ahmen wären 23 Prozent der Kinder im Krippenalt­er versorgt, also viel weniger als der Bedarf von 31,5 Prozent. Die beiden Baumaßnahm­en, mit denen sich der Stadtrat jetzt befasst, befinden sich auch erst in der Planungsph­ase, sagt Regionalve­rbandsspre­cher Weber. Sie seien wichtig, um das Platzangeb­ot zu erhöhen. Aber der Regionalve­rband erneuerte die Forderung, es gebe einen dringenden Bedarf für eine weitere Kindertage­sstätte in Völklingen.

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