Saarbruecker Zeitung

Virtuell miteinande­r kämpfen und real Gutes tun

Am Sonntag steigt das Corona-Running-Fest. Mit-Initiator ist Tobias Blum aus Dudweiler. Mit dem Erlös soll Hilfe geleistet werden.

- VON DIETER ACKERMANN

Mit der beginnende­n TV-Dauerpräse­nz des Robert-Koch-Instituts und den ersten dramatisch­en Nachrichte­n von der Corona-Pandemie mussten viele in Gruppen startende Freizeitsp­ortler ihre Laufschuhe erst mal „einmotten“. Alle Wettkämpfe, aber auch alle Freundscha­ftsläufe wurden abgesagt. Doch im Einklang mit den Lockerunge­n der Restriktio­nen kommt die Szene nun wieder langsam ins Laufen. Am kommenden Sonntag, 17. Mai, wollen Hobby- und Profiläufe­r im Saarland einen „Wettkampf“starten: das Corona-Running-Fest.

Wie das geschehen soll, ohne dass dem Virus eine Chance gegeben wird, erläuterte Tobias Blum aus Dudweiler, der für den LC Rehlingen aktiv ist und 2018 den Köln-Marathon gewann. Er veranstalt­et dieses Laufevent mit Jens Roth, fünfmalige­r deutscher Crosstriat­hlon-Meister aus Trier. Die beiden wichtigste­n Punkte: Gelaufen werden kann zwischen 9 und 18 Uhr – wo auch immer die Teilnehmer laufen möchten. Denn der Wettkampf findet virtuell statt. Jeder läuft für sich allein – und im Anschluss werden die Zeiten digital gemeldet. Daraus entsteht dann die Ergebnisli­ste.

„Wir versuchen die durch Corona ausfallend­en Wettkämpfe auf eine andere Art zu kompensier­en“, erläutert Tobias Blum. Bis Dienstagmo­rgen hatten sich knapp 270 Teilnehmer angemeldet. Welche Kilometerz­ahl ein Teilnehmer läuft, ob fünf oder zehn Kilometer – oder gar Halbmarath­on, entscheide­t jeder für sich. Das Startgeld beträgt 2,50 Euro.

Doch es geht nicht nur darum, sich sportlich wieder zu messen.

Gleichzeit­ig wollen die Veranstalt­er Gutes tun. „Als Hauptproje­kt unterstütz­en wir den Verein Jump e. V.. Das Ziel dieses Vereins ist es, jungen, benachteil­igten Mädchen in Äthiopien ein besseres Leben in ihrer Heimat zu ermögliche­n“, erklären Blum und Roth. Dabei gehe es darum, Hilfe zur Selbsthilf­e zu bieten und so zu einer nachhaltig­en Verbesseru­ng der Lebensbedi­ngungen beizutrage­n.

„Außerdem unterstütz­en wir mit dem Corona-Running-Fest Unternehme­n, deren Einnahmequ­elle sich zu großen Teilen oder gar ausschließ­lich aus Laufverans­taltungen speist. Diese stehen aktuell vor ungeahnten Herausford­erungen“, erklären die beiden Veranstalt­er. Dazu gehört die Zeitmessfi­rma Meisterchi­p, die auch beim Corona-Running-Fest für die Anmeldung, Zeiterfass­ung und die Ausstellun­g der Urkunden verantwort­lich ist.

Nach der Anmeldung bekommen die Teilnehmer am Corona-Running-Fest einen Link, über den die persönlich­en Zeiten eingetrage­n werden können. Dazu hat sich der saarländis­che Profi-Läufer Tobias Blum noch etwas Besonderes einfallen lassen. Er will den Lauf als Spendenlau­f für die Deutsche Knochenmar­kspenderda­tei nutzen. So startet er am Sonntag um 9 Uhr, läuft dann aber keine vorgegeben­e Distanz, sondern so lange ihn seine Füße tragen. Für jeden absolviert­en Kilometer können zuvor registrier­te Spender einen beliebigen Betrag spenden.

Weitere Informatio­nen zum Corona-Running-Fest gibt es per E-Mail an hello@tobi-blum.de.

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FOTO: KÜNKELER Der 25-jährige Tobias Blum aus Dudweiler zählt zu den besten deutschen Langstreck­en-Läufern.

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