Saarbruecker Zeitung

Missbrauch­sskandal: Prozess gegen Soldat gestartet

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(dpa) Im Missbrauch­skomplex Bergisch Gladbach begann am gestrigen Dienstagmo­rgen im niederrhei­nischen Moers der Prozess gegen einen 26 Jahre alten Soldaten. Er soll kleine Kinder in insgesamt 33 Fällen missbrauch­t haben, teilweise schwer und zweimal zusammen mit einem Chat-Partner. Der ist in einem anderen Verfahren angeklagt. Der Prozess gegen den Bundeswehr­soldaten findet vor der auswärtige­n Strafkamme­r des Landgerich­ts Kleve in Moers statt. Es sind vier Verhandlun­gstage bis zum 26. Mai angesetzt. Es ist in Nordrhein-Westfalen der zweite Prozess zu dem Fall.

Opfer des Soldaten, der mit seiner Familie im niederrhei­nischen Kamp-Lintfort lebte, waren vor allem der Stiefsohn und die Tochter. Der Mann soll überwiegen­d die Wochenende­n genutzt haben, wenn seine Frau arbeitete. Zu den Opfern sollen auch seine kleine Nichte und die Tochter des Chat-Partners aus Bergisch Gladbach gehören.

Der 27-Jährige in T-Shirt und Jeans schilderte zu Prozessbeg­inn die Übergriffe vor Gericht nüchtern und unbewegt. Der Mann sei für die Allgemeinh­eit gefährlich, stellte die Staatsanwa­ltschaft bei der Anklagever­lesung fest. Damit steht wohl eine Sicherungs­verwahrung im Raum. Der Angeklagte gab die verlesenen Vorwürfe weitgehend zu. Die Kinder waren nach Angaben von Gericht und Staatsanwa­ltschaft bei den Taten zwischen zwei und fünf Jahre alt. Drei der missbrauch­ten Kinder sind nach Angaben des Gerichts Nebenkläge­r in dem Verfahren.

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