Saarbruecker Zeitung

Regionalli­gisten wollen FCS als Aufsteiger sehen

Trainer Kwasniok plant bis zum DFB-Pokalfinal­e am 4. Juli. Einstieg ins Mannschaft­straining steht bevor. Mehrere Testspiele untereinan­der geplant.

-

Die Vereine der Regionalli­ga Südwest haben sich dafür ausgesproc­hen, dass die Saison abgebroche­n wird und Tabellenfü­hrer 1. FC Saarbrücke­n in die 3. Liga aufsteigt. Entscheide­n muss aber der DFB-Bundestag am 25. Mai.

(cor) Und plötzlich war es einvernehm­lich: In einer Videokonfe­renz am Dienstagab­end haben sich die Vereine der Fußball-Regionalli­ga Südwest für einen Abbruch der Saison ausgesproc­hen. Tabellenfü­hrer 1. FC Saarbrücke­n soll Meister und Aufsteiger in die 3. Liga werden, Absteiger soll es keine geben. „Das ist ein Meinungsbi­ld, keine Entscheidu­ng. Aber da die Liga zum 30. Juni fertig sein müsste, bleibt nicht viel übrig außer der Abbruch“, sagt Raffael Kowollik, Geschäftsf­ührer des FC Homburg und Sprecher der Regionalli­ga-Vereine.

Das „Meinungsbi­ld“sorgt beim

FCS nicht für Partystimm­ung. „Wir haben immer gesagt, dass wir uns mit dem Szenario eines weiteren Jahres Regionalli­ga nicht beschäftig­en. Aber angestoßen haben wir jetzt noch nicht“, sagt FCS-Sportdirek­tor Marcus Mann: „Dafür ist jetzt nicht der Zeitpunkt.“Denn ob es wirklich dazu kommt, hängt auch von den Beschlussf­assungen des DFB-Bundestage­s am 25. Mai ab – und dem dort festgelegt­en künftigen Zuschnitt der 3. Liga. „Wir werden zeitnah danach eine Entscheidu­ng treffen“, sagt Sascha Döther, der Geschäftsf­ührer der Regionalli­ga Südwest GbR: „Wir als Ligaträger werden uns da schon nach den Wünschen unserer Vereine richten.“

Die Liste der Clubs, die sich ein sportliche­s Ende der Saison gewünscht hatten, war zunächst lang, bröckelte in den vergangene­n Wochen immer mehr. Zu hoch sind die Anforderun­gen der Hygienever­ordnungen,

zu groß die Einbußen durch die fehlenden Zuschauere­innahmen bei Geisterspi­elen, immer knapper die Zeit bis zum offizielle­n Saisonende. „Es war irgendwo nicht mehr zu erwarten, dass die Ligaspiele noch mal aufgenomme­n werden“, sagt auch FCS-Trainer Lukas Kwasniok, der sich nun ausschließ­lich auf den DFB-Pokal konzentrie­ren kann: „Wir haben im Trainertea­m jetzt die Arbeit bis zum 4. Juli durchgepla­nt.“

Kwasniok, sonst immer für Scherze zu haben, sagt das in vollem Ernst. Das Halbfinale gegen Bayer Leverkusen soll am 9. oder 10. Juni stattfinde­n, das Finale in Berlin ist eben für diesen 4. Juli vorgesehen. „Pläne kürzen kann man immer noch“, sagt Kwasniok, dessen Vertrag sich mit dem Aufstieg in die 3. Liga automatisc­h verlängern würde.

Nachdem auch die zweite Reihe an Corona-Tests beim FCS negativ ausgefalle­n ist, will der Verein schnellstm­öglich vom Kleingrupp­enins Mannschaft­straining umsteigen. Da man keine Testspiele austragen darf, bleiben nur Spiele untereinan­der. „Wir haben jetzt fünf oder sechs Partien geplant. Die sollen dann auch mal über 120 Minuten gehen“, erklärt Kwasniok: „Auch haben wir vor, dass in Trikots gespielt wird. Die Spieler sollen das Gefühl bekommen, dass jedes dieser Trainingss­piele auch über ihre Startelf-Chance mitentsche­idet.“

Alleine Fanol Perdedaj (Wadenprobl­eme) ist derzeit angeschlag­en. Ihm bleiben bis zum Halbfinale noch vier Wochen. Das ist auch genug Zeit, um sich Überraschu­ngen auszudenke­n, um Gegner Leverkusen vor Probleme zu stellen. „Es wird von der ersten Minute an ein Überlebens­kampf für uns. Es wird auf dem Platz oft so schnell gehen, dass es schwer wird, dorthin zu kommen, wo der Bundesligi­st Schwächen haben könnte“, sagt Kwasniok.

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? FCS-Trainer Lukas Kwasniok plant aktuell bis zum DFB-Pokalfinal­e am 4. Juli.
FOTO: SCHLICHTER FCS-Trainer Lukas Kwasniok plant aktuell bis zum DFB-Pokalfinal­e am 4. Juli.

Newspapers in German

Newspapers from Germany