Eine Frau wagt einen Neustart
Katharina Wackernagel überzeugt in der unterhaltsamen Romanverfilmung „Chaos-Queens“.
SAARBRÜCKEN (ry) Die Autorin Kerstin Gier schreibt seit 1995 vor allem Frauen- aber auch Jugendromane. Viele ihrer Werke haben den Weg ins Fernsehen und auf die Leinwand geschafft, unter anderem ihr erstes Werk „Männer und andere Katastrophen“mit Heike Makatsch sowie die Edelstein-Trilogie („Rubinrot“, „Saphirblau“, „Smaragdgrün“). Das ZDF hat unter dem Titel „Chaos-Queens“mehrere Romane von Kerstin Gier adaptiert, bisher sind es vier an der Zahl. Heute zeigt der Sender die Verfilmung von „Für jede Lösung ein Problem“.
Gerri (Katharina Wackernagel) hat endgültig die Nase voll vom Leben. Irgendwie scheint das Glück an ihr vorbeizuziehen. Mit Mitte 30 ist sie immer noch Single, und das, obwohl sie mehrfach versucht hat, via Partnervermittlungen den Richtigen an Land zu ziehen. Dafür schwebt ihre beste Freundin Charly (Maxi Warwel) bereits auf Wolke sieben, denn sie ist schwanger. Als Gerri dann auch noch ihren heißgeliebten Job verliert – sie schreibt Arztromane, die nach einer Verlagsübernahme eingestellt werden –, ist das Maß voll. Schlaftabletten und Wodka sollen ihr helfen, diese öde Welt zu verlassen.
Vorher aber rechnet Gerri ab. In diversen Abschiedsbriefen sagt sie allen endlich mal so richtig die Meinung: ihrer Mutter, ihrer
Schwester, ihrem Vermieter, ihrem Chef. Allerdings misslingt ihr versuchter Suizid. Entsetzt starrt Gerri nun auf den selbst verursachten Scherbenhaufen – und beginnt nachzudenken.
Vielleicht ist die Idee ihres neuen Vorgesetzten, Gregor Adrian (Janek Rieke), eine Vampir-Reihe aufzusetzen, doch nicht so schlecht, wie sie zunächst dachte? Und vielleicht steht es ihr ja gar nicht zu, ihrer Schwester Lulu (Inez Bjørg David) die schmutzige
Wahrheit über deren neuen Freund Patrick (Bernd-Christian Althoff) zu stecken? Gerri sortiert ihr Leben neu und kämpft um das, was ihr wichtig ist. Und so startet sie nicht nur ihre Karriere neu – ganz nebenbei versöhnt sie sich mit ihrer Schwester und findet vor allem endlich auch ihren Traumprinzen fürs Leben.
Aglef Püschel und Wiebke Jaspersen haben den Roman in ein Drehbuch umgewandelt, das trotz der ernsten Ausgangssituation Raum für einige witzige Dialoge lässt. Dazwischen ist aber auch immer wieder Platz für nachdenkliche Untertöne und dramatische Gefühle. Sofern man sich damit anfreunden kann, dass Protagonistin Gerri wie auch im Roman das Geschehen aus dem Off kommentiert, was im Film leider nicht so gelungen ist, wird man für 90 Minuten gut unterhalten.
Chaos-Queens: Für jede Lösung ein Problem, 20.15 Uhr, ZDF